4 Heimspiele in Folge - jetzt oder nie!
Liberec startet am morgigen Freitag gegen Litvínov in vier Heimspiele in Serie. Es ist die große und zugleich vielleicht letzte Chance, die Pre-Play-offs zu erreichen. Fahren die Weißen Tiger die Krallen aus, um die Gelegenheit des besonderen Heimvorteils zu nutzen? Eine erste Antwort darauf gibt es morgen ab 18:00 Uhr.
Endstation Växjö, der SHL-Tabellenführer war am Ende doch eine Nummer zu groß. Das Hinspiel konnten die Weißen Tiger mit viel Disziplin, Kampf und einem starken Goalie noch ausgeglichen gestalten. Doch dem 1:1 vom Jeschken folgte im Rückspiel des CHL-Halbfinales eine deutliche Packung. Die Niederlage bei den Lakers fiel mit 1:6 deutlicher als erwartet aus, doch war nun klar zu erkennen, dass Spieler wie Redenbach, Kvapil oder Stránský auf internationaler Bühne nur schwer zu ersetzen sind. Die nachrückenden Jungs vom Farmteam aus Benátky machten ihre Sache gut und werden dankbar sein für die Spielpraxis, welche sie sammeln durften. Der Schmerz der klaren Niederlage sollte bei Spielern und Fans der Tiger nur kurz angehalten haben, denn Liberec lieferte eine CHL-Saison ab, die mit dem erstmaligen Einzug in das Halbfinale dieses Turniers definitiv als großer Erfolg in der Vereinsgeschichte zählt. In den Jahren zuvor erreichte man maximal die Runde der letzten 16. "Ich denke wir haben eine sehr gute CHL-Saison gespielt, doch nun unterlagen wir meiner Meinung nach dem besten Team Europas", zog Liberec-Kapitän Martin Ševc einen Schlussstrich, um sich nun mit seiner Mannschaft auf das Wesentliche, den Endspurt in der heimischen Extraliga konzentrieren zu können. Den Nordböhmen stehen nun vier Heimspiele binnen sieben Tagen bevor. Eine bessere Gelegenheit, nun endlich einen Tabellenplatz zu erklimmen, der für die Pre-Play-offs berechtigt, kann es eigentlich nicht geben. Die Mannschaft muss diese (vielleicht letzte) Chance unbedingt nutzen und morgen gegen Litvínov damit anfangen.
Die morgige Begegnung ist ein echtes Kellerduell. Liberec rangiert fünf Punkte vor dem Tabellenvorletzten aus dem Erzgebirge, der bereits ein Spiel mehr als die Weißen Tiger absolviert hat. Wie brisant dieses Spiel für beide Kontrahenten ist, liegt demnach klar auf der Hand. Der HC Verva hat aus keiner seiner letzten fünf Partien auch nur einen Punkt mitnehmen können, doch ließt sich die Bilanz der Jeschkenstädter, welche auf drei Zähler kommen, kaum besser. In Litvínov hatte diese Negativserie aber personelle Konsequenzen mit sich gebracht, denn letzte Woche Dienstag trennte man sich von Coach Radim Rulík, der durch Jiří Šlégr ersetzt wurde. "Wir glauben, dass diese Veränderung dem Team neue Impulse gibt und ein Anstoß für die weiteren Spiele ist", begründete Verva-Generalmanager Robert Kysela die Entscheidung. Es war der dritte Trainerwechsel in der laufenden Extraligasaison. Rulík fand jedoch schon einen neuen Arbeitgeber. Heute gab Sparta Prag bekannt, dass er ab sofort bei den Hauptstädtern als gleichberechtigter Coach neben František Výborný agiert. Nun soll es in Litvínov also Vereinspräsident und Clublegende Jiří Šlégr richten und den Schwarz-Gelben zu einem gelungenen Saisonendspurt verhelfen. Unter der neuen Leitung setzte es gegen die starken Teams aus Brno (1:4) und Plzeň (4:5) zwei weitere absehbare Niederlagen. Jetzt gegen Liberec, einen unmittelbaren Kontrahenten, muss Šlégr die ersten Zähler liefern. Es treffen zwei verunsicherte Mannschaften aufeinander, die sich in der Schlussphase der Hauptrunde vor den drohenden Play-downs retten wollen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Chemiker derzeit ebenso wie die Tiger Verletzungssorgen plagen. Im letzten Heimspiel gegen Plzeň fehlten Verteidiger Pilař sowie die Stürmer Černý, Jánský, Jurčík und Vandas. "Sie fehlen definitiv, doch wenn sie verletzt sind, können wir nichts machen. Wir müssen mit dem spielen, was da ist", kommentierte Litvínovs zweitbester Scorer František Lukeš die schwierige Situation. Derzeit testen die Erzgebirgler des amerikanischen Angreifer Adam Miller von Orli Znojmo (EBEL).
Beibt noch zu erwähnen, dass Liberec-Stürmer Martin Bakoš für das slowakische Olympiateam nominiert worden ist. Ehemalige Spieler der Weißen Tiger, die für die tschechische Auswahl nach Pjöngjang fahren dürfen, sind Ondřej Vitásek (Chanty-Mansijsk), Michal Řepík (Bratislava) und Michal Birner (Fribourg-Gotteron).
HC VERVA Litvínov
Grundlegende Informationen zum Gegner
Gründungsjahr: 1945Vereinsfarben: Gelb und Schwarz
Webseite: hcverva.cz
Stadion: ZS Ivana Hlinky (Fassungsvermögen 7.000 Zuschauer)
Trainerstab
Cheftrainer: Jiří Šlégrunterstützende Trainer/Betreuer: Darek Stránský, Ondřej Weissmann, Radim Skuhrovec
Torwarttrainer: Zdeněk Orct
Konditionstrainer: Ondřej Ježek
Mannschaftsleiter: Miroslav Rykl
Aktuelle Statistik
Stürmer:Viktor Hübl 29 (10+19) František Lukeš 26 (9+17) Martin Hanzl 17 (5+12)Verteidiger:
Karel Kubát 20 (5+15) Daniel Sörvik 12 (4+8) Jiří Hunkes 12 (3+9)Torhüter:
Michael Petrásek (1806 Minuten) – 2,52 Gegentore pro Spiel/Fangquote 91,67 % Pavel Kantor (575 Minuten) – 3,76 Gegentore pro Spiel/Fangquote 87,76 % Jakub Soukup (52 Minuten) – 6,92 Gegentore pro Spiel/Fangquote 80,65 %
Ergebnisse der letzten 5 Spiele
36. Spieltag ELH: Jihlava vs. Litvínov 5:4 37. Spieltag ELH: Litvínov vs. Pardubice 1:2 38. Spieltag ELH: Vítkovice vs. Litvínov 6:3 39. Spieltag ELH: Litvínov vs. Brno 1:4 40. Spieltag ELH: Litvínov vs. Plzeň 4:5
Bílí Tygri Liberec
Aktuelle Statistik
Stürmer:Martin Bakoš 28 (8+20) Petr Jelínek 25 (12+13) Marek Kvapil 24 (10+14)Verteidiger:
Martin Ševc 16 (1+15) Adam Jánošík 8 (6+2) Filip Pyrochta 8 (2+6)Torhüter:
Roman Will (1751 Minuten) - 2,78 Gegentore pro Spiel/Fangquote 89,91 % Jaroslav Janus (508 Minuten) - 3,07 Gegentore pro Spiel/Fangquote 88,24 % Aleš Stezka (100 Minuten) - 4,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,79 %
Ergebnisse der letzten 5 Spiele
38. Spieltag ELH: Plzeň vs. Liberec 4:2 1/2-Finale CHL Hin: Liberec vs. Växjö 1:1 39. Spieltag ELH: Liberec vs. Vítkovice 1:4 40. Spieltag ELH: Hradec Králové vs. Liberec 1:4 1/2-Finale CHL Rück: Växjö vs. Liberec 6:1
Historische Bilanz zwischen beiden Mannschaften in der Hauptrunde der ELH
Bílí Tygři Liberec vs. LitvínovInsgesamt: 63 Spiele
Bilanz: 26 – 6 – 2 – 10 – 19
Tore: 174:164