Sicher geglaubter Auswärtserfolg wird zum wiederholen Male leichtfertig verspielt
K a r l o v y V a r y - Zum wiederholten Male mussten die Weißen Tiger schmerzlich feststellen, dass ein Eishockeyspiel über sechzig Minuten geht. Nach 26 Spielminuten lagen die Jeschkenstädter mit drei Toren in Führung, welche im weiteren Spielverlauf leichtfertig verspielt wurde. Den Knockout erhielt man kurz vor Beginn der Schlussminute und fährt mit leeren Händen zurück nach Nordböhmen.
33. Spieltag: HC Energie Karlovy Vary vs. Bílí Tygøi Liberec 4:3 (0:1, 2:2, 2:0)
HC Energie Karlovy Vary: Závorka – Bièánek, Rýgl, Drtina, Schusser, Gulaši, Dresler, Dvoøák – Zaoviè, Balán, Pohl – Dlouhý, Vachovec, Hovorka – Kytnár, Vlach, Micka – Koblasa, Hruška, Látal.
Bílí Tygøi Liberec: Melicherèík – Derner, Hunkes, Výtisk, Voráèek, Èutta, Èakajík, Šimek – Víšek, Bulík, Bartek – Dušek, Nedvìd, Urban – Vlach, Vampola, Valský – Bulíø, Psota, Pospíšil.
Torschützen: 29. Bièánek (Pohl, Balán), 40. Balán (Gulaši), 54. Vlach (Kytnár), 59. Kytnár (Látal) – 4. Bulíø (Vampola, Valský), 23. Valský (Výtisk, Vampola), 26. Bartek (Bulík). Schiedsrichter: Jeøábek, Fraòo – Pešek, Jelínek. Strafen: 4:2. Ausnutzung: 1:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 4.145. Torschüsse: . Spielstände: 0:3, 4:3. Spieler des Spiels: Stanislav Balán (HC Energie Karlovy Vary) – Jakub Valský (Bílí Tygøi Liberec).
Spielbericht
Liberec hatte den aktiveren Start in diese wichtige Partie, geschuldet durch ein frühes Überzahlspiel. Dieses blieb noch ohne Erfolg. Nur wenige Augenblicke nach Ablauf der Strafzeit gegen die Gastgeber machte sich Liberec-Angreifer Michal Bulíø auf den Führungstreffer dann doch zu erzielen. Im Nachsetzen brachte der 22-jährige den Puck durch die Schoner von Tomáš Závorka über die Linie. Die heimischen Kurstädter wollten sofort die Antwort, doch Petr Koblasa verfehlte bei freier Schussbahn das Gehäuse nur denkbar knapp. Weitere Chancen erarbeitete sich das Heimteam beim ersten eigenen Powerplay. Hier tauchte Petr Pohl gefährlich vor dem Tor der Nordböhmen auf, scheiterte jedoch am aufmerksamen Marcel Melicherèík. Karlovy Vary übernahm nach und nach das Kommando in diesem ersten Drittel. Was fehlte war die Durchschlagskraft beim Team um Cheftrainer Karel Mlejnek. Melicherèík im Kasten der Liberecer durfte nie den Blick auf das Spielgeschehen verlieren, was ihm bis zu diesem Zeitpunkt auch gelang. Hierbei hatte der Torsteher aus Nordböhmen auch zweimal Glück, nachdem Roman Vlach nur das Außennetz und Martin Zaoviè den Außenpfosten traf. Somit blieb es bei der etwas schmeichelhaften knappen 1:0 Führung zugusten der Gäste nach den ersten zwanzig Minuten.Wie im ersten Abschnitt ging die Anfangsphase auch diesmal wieder an die Liberecer. Zwei Minuten nach Wiederbeginn zappelte der Puck zum zweiten Mal im Tor der Gastgeber. Nach einem abgewehrten Výtisk Schuss sprang Jakub Valský reaktionsschnell hinterher und vollendete zur Zwei-Tore-Führung. Nun schienen die Jeschkenstädter die weite Reise in die Kurstadt endlich aus den Knochen geschüttelt zu haben, denn nur drei Zeigerumdrehungen später war es Martin Bartek mit einer feinen Einzelleistung und exaktem Abschluss unter die Latte, der den dritten Treffer erzielen konnte. Karlovy Vary war sichtlich geschockt und an das zeitweise druckvolle Spiel aus dem ersten Drittel wurde nicht angeschlossen. Um wieder mehr für das eigene Spiel zu tun, musste für die Gastgeber ein Überzahlspiel herhalten. Dieses war in der 29. Spielminute auch von Erfolg gekrönt, als sich Verteidiger Radim Bièánek von der blauen Linie mal ein Herz fasste. Die Gastgeber konnten aus diesem ersten Treffer keinen weiteren Vorwärtsdrang entwickelten und hatten Glück, fünf Minuten vor Ablauf des Mitteldrittels nicht den vierten Gegentreffer kassiert zu haben. Hier tauchte Torschütze Bulíø frei vor dem Tor auf, konnte das Streitobjekt jedoch nicht über die Linie bringen. Beim zwei Tore Vorsprung sollte es für die Jeschkenstädter nach dem zweiten Drittel aber nicht bleiben. Als zunächst Jakub Valský nur Aluminium traf, war es elf Sekunden vor der Pausensirene Stanislav Balán der auf ein Tor verkürzte.
Demnach war der sichere Vorsprung wieder fast verspielt und ein abschließendes letztes Drittel musste über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die heimischen Kurstädter schienen durch den späten Anschlusstreffer aus dem mittleren Abschnitt Mut gefasst zu haben und waren fortan wieder das aktivere Team. Liberec versteifte sich zunächst auf die eigene Defensvie und wollte den Puck möglichst weit vom eigenen Tor fernhalten. Das gelang aber nur phasenweise und Liberec-Goalie Melicherèík stand fortan im Mittelpunkt. Dieser machte seine Sache sehr gut und hielt die knappe Führung vorerst fest. In der 53. Spielminute war der gute Torsteher aus der Jeschkenstadt dann doch machtlos. Mit Willen und energischer Arbeit vor dem Liberecer Tor kam Roman Vlach aus Nahdistanz zum Abschluss und stellte auf 3:3. Somit gaben die Weißen Tiger wieder einen sicher geglaubten Vorsprung aus der Hand. Liberec versuchte anschließend mehr für das eigene Spiel zu machen, doch hochkarätige Chancen konnten nicht erspielt werden. Vielmehr erhielt man kurz vor Anbruch der Schlussminute den Knockout. Nach erfolgreichen Offensivbully wurde Milan Kytnár in Schussposition gebracht, der sicher verwandelte. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Gäste aus Nordböhmen nicht mehr und verloren völlig unnötig in Karlovy Vary.