13.04.2017 • Erik Wenger
Der finale Showdown um die Titelverteidigung beginnt
Wenn man Mitte April noch Eishockey spielen darf, dann hat man einiges richtig gemacht. Liberec und Brno dürfen das mit Stolz von sich behaupten, doch den Titel kann sich nur eine der beiden Mannschaften sichern. Verteidigen die Weißen Tiger ihre Meisterschaft aus dem Vorjahr oder geht der Masaryk-Pokal nach mehreren Jahrzehnten mal wieder nach Südmähren? Die mit Spannung erwartete Finalserie der diesjährigen Play-offs beginnt am morgigen Freitag (17:20 Uhr) und darauffolgenden Samstag (17:00 Uhr) mit zwei Partien in der Liberecer Home Credit Arena.
Liberec will gegen Brno den Meistertitel verteidigen.
Fünf Tage nach dem vierten und entscheidenden Sieg gegen Chomutov starten die Weißen Tiger am morgigen Freitag in das Play-off Finale. Damit schaffte Liberec nicht nur zwei Jahre in Folge den Gewinn der Hauptrunde, sondern auch das Erreichen der Endspielserie. Allein das ist zweifelsohne ein großer Erfolg, den niemand so erwarten konnte, doch reicht es auch für die Titelverteidigung? Seit der Jahrtausendwende gab es nur einen Extraligisten, der den Tomáš Garrigue Masaryk-Pokal zweimal in Folge gewinnen konnte. Das war der HC Sparta Prag in den Jahren 2006 und 2007. Um es den Hauptstädtern gleichzutun, gilt es für Liberec, den HC Kometa Brno viermal zu bezwingen. "Da kommt etwas, auf das wir uns freuen können. (...) Die Kometen haben sehr gute Spieler, doch ich glaube, dass wir den Erfolg vom letzten Jahr wiederholen können", wünscht sich der Liberecer Kapitän Branko Radivojeviè, dass seine Zeit unter dem Jeschken mit dem zweiten Titel der Vereinsgeschichte endet. Brünn behielt auf dem Weg in das Endspiel im Viertelfinale über den HC Sparta Prag glatt mit 4:0 sowie im Halbfinale über Hradec Králové mit 4:2 die Oberhand. Beide Serien begannen die Mähren auf fremdem Eis, jedoch ließen sie ihre maue Auswärtsbilanz aus der Hauptrunde dabei hinter sich (1 Niederlage in 5 Spielen). Das letzte Mal durfte Brno die Tschechische Meisterschaft vor über 50 Jahren feiern. Seit dem Aufstieg 2009 wurde man zweimal Vizemeister. Im dritten Anlauf soll es nun endlich wieder für den Titel reichen. Dabei liegen die Hoffnungen auch insbesondere auf Goalie Marek Èiliak, der in den bisherigen Play-offs eine Fangquote von 95,50 % aufweisen kann. "Es ist ein Lauf aus diesen zurückliegenden Serien und ich hoffe, ihn weiterhin beibehalten zu können. Ich freue mich immer auf Liberec. (...) Zumindest in der Hauptrunde lief es gut gegen sie", so der 27-jährige Torsteher. Doch sein Trainer Libor Zábranský mahnte bereits. "Wir müssen vergessen, dass wir in der Hauptrunde zehn von zwölf Punkten gegen sie geholt haben. Es sind die Play-offs. Es wird um die Details, die Taktik sowie enormen Einsatz gehen", kündigte der 43-jährige Coach an.
Doch gegen die Kometen ist eine richtig schwere Serie zu erwarten.
Die zurückliegende Viertel- bzw. Halbfinalserie hat Liberec zwar jeweils auswärts für sich entschieden, den Grundstein dafür legten die Jeschkenstädter aber stets zuhause, indem man fünf von sechs Heimspielen gewann. Auch jetzt wollen sich die Nordböhmen vor heimischem Publikum wieder eine gute Ausgangsposition für zwei schwere Gastspiele erarbeiten. Mit dabei sein wird aller Voraussicht nach auch wieder Michal Bulíø. Ein Einsatz des 25-jährigen Stürmers, der seit seiner Verletzung aus der Viertelfinalpartie 5 nur zuschauen konnte, war schon für ein mögliches siebentes Spiel gegen Chomutov vorgesehen. "Es ist eine Ehre für mich, nach all den erfolglosen Jahren, die ich mitgemacht habe, um den Titel zu spielen. (...) Letztes Jahr haben wir die Meisterschaft geholt und jetzt ergibt sich die große Chance, den Titel wieder zu gewinnen", brennt der Angreifer auf das Finale. Mit seiner Rückkehr steht Trainer Pešán fast der komplette Kader zur Verfügung, nur Jaroslav Vlach wird weiterhin verletzungsbedingt fehlen. Auch Lukáš Vantuch, der erst kürzlich seinen Vertrag um eine Saison verlängerte, steckt voller Vorfreude. "Für Liberec zu spielen ist das größte für mich. Das war es schon vor der Saison, doch jetzt erst recht, denn ein Traum ging in Erfüllung. Letztes Jahr schaute ich den Jungs zu und drückte ihnen die Daumen, jetzt kann ich es mit ihnen gemeinsam erleben", sagte der 1,96 m große Stürmer. Auch die Fans erwarten die Endspielserie natürlich mit großer Begeisterung, was der Ticketverkauf bestätigt. Die Home Credit Arena ist für die ersten beiden Finalheimspiele bereits ausverkauft.
HC Kometa Brno
Allgemeine Informationen
Gründungsjahr: 1953
Spielstätte: DRFG Arena (7 700 Plätze)
Vereinsfarben: Blau, Weiß
Webseite: hc-kometa.cz
Trainerstab
Haupttrainer: Libor Zábranský
Trainer: Kamil Pokorný, Martin Pešout, Petr Haken
Chef-Torwarttrainer: Radomír Danìk
Torwarttrainer: Jiøí Sklenáø
Konditionstrainer: Miloš Peca
Mannschaftsleiter: Ota Železný
Aktuelle Statistik in den Generali Play-offs
Stürmer:
Vojtìch Nìmec 8 (5+3)
Hynek Zohorna 8 (2+6)
Marcel Hašèák 7 (3+4)
Verteidiger:
Jakub Krejèík 9 (3+6)
Ondøej Nìmec 4 (3+1)
Jozef Kováèik 3 (1+2)
Torhüter:
Marek Èiliak (641 Minuten) - 1,22 Gegentore pro Spiel/Fangquote 95,50 %
Ergebnisse der letzten 5 Spiele
2. Spiel Play-off 1/2-Finale: Mountfield HK vs. Brno 3:0
3. Spiel Play-off 1/2-Finale: Brno vs. Mountfield HK 8:0
4. Spiel Play-off 1/2-Finale: Brno vs. Mountfield HK 0:1 n.P.
5. Spiel Play-off 1/2-Finale: Mountfield HK vs. Brno 1:3
6. Spiel Play-off 1/2-Finale: Brno vs. Mountfield HK 2:1 n.V.
Bílí Tygøi Liberec
Aktuelle Statistik in den Generali Play-offs
Stürmer:
Dominik Lakatoš 10 (6+4)
Jakub Valský 10 (5+5)
Branko Radivojeviè 9 (4+5)
Verteidiger:
Radim Šimek 6 (2+4)
Martin Ševc 6 (0+6)
Ondøej Vitásek 3 (0+3)
Torhüter:
Ján Lašák (477 Minuten) - 2,64 Gegentore pro Spiel/Fangquote 90,23 %
Roman Will (241 Minuten) - 1,49 Gegentore pro Spiel/Fangquote 92,94 %
Ergebnisse der letzten 5 Spiele
2. Spiel Play-off 1/2-Finale: Liberec vs. Chomutov 4:3 n.V.
3. Spiel Play-off 1/2-Finale: Chomutov vs. Liberec 2:0
4. Spiel Play-off 1/2-Finale: Chomutov vs. Liberec 5:3
5. Spiel Play-off 1/2-Finale: Liberec vs. Chomutov 2:1
6. Spiel Play-off 1/2-Finale: Chomutov vs. Liberec 0:4