BERICHT

Die Indianer kämpfen sich zurück und hinterlassen angeschlagenen Tigern Kopfschmerzen

L i b e r e c - Nach dem ersten Drittel sah es nach einer klaren Angelegenheit für die heimischen Jeschkenstädter aus. Plzeò ging zwar frühzeitig in Front, doch die Hausherren setzten vor Ablauf der ersten zwanzig Minuten durch drei eigene Treffer ein klares Ausrufezeichen. Im Mitteldrittel fiel das Kartenhaus der Weißen Tiger komplett zusammen. Vier Gegentreffer kassierten die Hausherren, durch teilweise umstrittene Schiedsrichterentscheidungen sowie unsaubere Aktionen in der Defensive. Im Schlussdrittel probierten es die Nordböhmen noch einmal, doch die Gäste aus der Bierstadt ließen nichts mehr anbrennen und verhinderten damit ihr Saisonende.

5. Spiel Viertelfinale Generali Play-off: Bílí Tygøi Liberec vs. HC Škoda Plzeò 3:5 (3:1, 0:4, 0:0)

Bílí Tygøi Liberec: Will (ab 30. Lašák) – Ševc (A), R. Šimek, Vitásek, Jánošík, Derner, Mojžíš (A), Pyrochta – L. Krenželok, P. Jelínek, Bartoviè – Radivojeviè (C), Bulíø, Lakatoš – Svaèina, Vantuch, Valský – Ordoš, Bližòák, J. Stránský.

HC Škoda Plzeò: Machovský (Hylák) – Nìmeèek, P. Kadlec (A), Kvasnièka, Èerešòák, Pulpán (A), D. Sklenièka, Frühauf – T. Svoboda, Kratìna (C), Indrák – D. Kubalík, Stach, Lev – Martin Procházka, Preisinger, Schleiss – Koreis, Kracík, Hrnka.

Torschützen: 7. Valský (Ševc, Bartoviè), 9. Bulíø (R. Šimek, Radivojeviè), 16. Bartoviè (L. Krenželok) – 5. Lev (Indrák, P. Kadlec), 21. Indrák (D. Kubalík, Kratìna), 30. Indrák (D. Kubalík, Kratìna), 35. Stach (Lev), 38. Indrák (T. Svoboda). Schiedsrichter: Pešina, Pražák – Komárek, Ondráèek. Strafen: 6:9. Ausnutzung: 2:1. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 7.500 (ausverkauft). Torschüsse: 46:16. Spielstände: 0:1, 3:1, 3:5. Spieler des Spiels: Milan Bartoviè (Bílí Tygøi Liberec) – Jakub Lev (HC Škoda Plzeò). Stand in der Serie: 3:2.

Spielbericht

Die heimischen Weißen Tiger wollten mit einem Heimsieg den Weg in das Halbfinale ebnen. Die Gäste aus Plzeò hatten aber etwas dagegen und nutzten nach nur fünf gespielten Minuten ein Überzahlspiel zum Führungstreffer. Angreifer Jakub Lev überwand Liberec-Goalie Roman Will mit einem Schuss über die Fanghand. Liberec antwortete mit wütenden Angriffen, was nur zwei Zeigerumdrehungen später auch von Erfolg gekrönt war. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erzielte Jakub Valský den Ausgleich, nachdem er auf Zuspiel von Verteidiger Ševc wunderbar in Szene gesetzt wurde. Die Gastgeber blieben weiter am Drücker und nutzten nur kurze Augenblicke später eine doppelte Überzahl zum zweiten eigenen Treffer. Diesmal war es Michal Bulíø, der frei vor dem Indianer-Torsteher auftauchte. Mit Schuss über die Fanghand des Gäste-Goalies durfte der Liberecer zum Jubeln abdrehen. Damit nicht genug, denn die Heimmannschaft blieb weiter dran. Lohn der harten Arbeit war das 3:1 durch Milan Bartoviè. Der Slowake profitierte von einem Scheibengewinn im gegnerischen Drittel durch gutes Forechecking.

narozeniny arény foto tým

Es sah demnach alles sehr verheißungsvoll danach aus, dass die Gastgeber den Sprung in das Halbfinale schaffen könnten. Die Hoffnung starb aber in den kommenden zweiten zwanzig Minuten. Zunächst machte es Liberec den Indianern zu einfach. Miroslav Indrák netzte einen abgefälschten Puck freistehend zum Anschlusstreffer ein. Danach gab es einige umstrittende Entscheidungen der Unparteiischen, die das Spiel komplett auf den Kopf stellten. So auch in der 30. Spielminute, als die Gastgeber völlig zu Unrecht mit einem Spieler weniger agieren mussten und diese Unterzahl durch Miroslav Indrák zu spüren bekamen. Damit nicht genug. Das Momentum lag nun auf Seiten der Gäste. Liberec konnte dem aggressiven Forchecking der Indianer nichts entgegen setzen und kassierte den vierten Gegentreffer. Mit etwas Glück überwand David Stach den zuvor für Roman Will eingewechselten Goalie Ján Lašák, als mehrere Liberecer Spieler nicht entscheidend eingreifen konnten. Die heimischen Jeschkenstädter verloren komplett das Konzept und konnten an das starke erste Drittel nicht mehr anknüpfen. Der fünfte Gegentreffer war nur eine Frage der Zeit. In der 38. Spielminute war es dann soweit und Miroslav Indrák schnürte im Nachsetzen seinen Hattrick.

narozeniny arény foto tým

In den letzten zwanzig Minuten war es ein weiter Weg für Liberec. Man war mit der Hoffnung in diese Partie gegangen, den Sieg für das Halbfinale zu landen. Mit dieser Hoffnung gingen die Männer um Cheftrainer Filip Pešán auch in den Schlussabschnitt, jedoch ohne zu überzeugen. Die Gäste aus der Bierstadt verstanden es, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Liberec rannte an, ohne wirklich für Gefahr zu sorgen. Die Nordböhmen investierten wirklich alles, doch fehlte ihnen mittlerweile die spielerische Leichtigkeit gegen tief stehende Gäste. Auch konnten sich die Indianer in brenzligen Situationen auf ihren Goalie Machovský verlassen. Mit ablaufender Spielzeit wussten die Fans der Hausherren bereits, dass an diesem Abend keine Wende mehr in Sicht war. Das bewahrheitete sich letztlich auch, denn Plzeò ließ kaum noch nennenswerte Chancen der Hausherren zu und machte den wichtigen Auswärtssieg schlussendlich perfekt. Damit wandert diese spannende Viertelfinalserie wieder in die Bierstadt, wo die Weißen Tiger auf fremder Eisfläche am kommenden Freitag den nächsten Matchball verwerten können.

Trainerstimmen

Filip Pešán (Bílí Tygøi Liberec): „Wir kamen gut in diese Partie und nutzten unsere Überzahlspiele. Nach der 3:1 Führung hatten wir einen schlechten Beginn im Mitteldrittel. Wir unterschätzten die Situation und bewegten uns sehr schlecht. Dadurch brachten wir den Gegner zurück in diese Partie. Auch unsere Torhüter konnten uns nicht helfen, denn die wenigen Chancen nutzte Plzeò eiskalt.“

Ladislav Èihák (HC Škoda Plzeò): „Ich denke, dass wir ein attraktives Spiel gesehen haben. Wir kamen gut in das erste Drittel, doch dann haben wir drei schwere Fehler gemacht und gingen mit einem 1:3 Rückstand in die Kabine. In der ersten Drittelpause hatten wir uns einiges zu erzählen. Im Mitteldrittel spielten wir endlich anders. Es war von uns ein gutes Spiel, genauso wie wir es uns vorstellten. Im Schlussdrittel verwalteten wir den Vorsprung. Die Weißen Tiger erzeugten zwar enormen Druck, doch wir waren vorbereitet und konnten dem etwas dagegen setzen. Wir freuen uns, dass die Serie noch einmal nach Plzeò zurück kommt."

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