Die Siegesserie endet nach einem verlorenen Penaltyschießen in Karlovy Vary
K a r l o v y V a r y - Das erste Drittel sah durchaus effektive Gastgeber. Karlovy Vary nutzte in den ersten zehn Minuten zwei Situationen eiskalt zu zwei Treffern, in denen die Abwehr der Weißen Tiger etwas ungeordnet war. Im Mitteldrittel war Liberec optisch die bessere Mannschaft, doch die großen Torchancen fehlten. Karlovy Vary verteidigte durch eine faire Spielweise den Vorsprung und ging mit der Zwei-Tore-Führung in das Schlussdrittel. In diesen letzten zwanzig Minuten kämpfte Liberec erbittet gegen die drohende Niederlage. Filippi verkürzte kurz nach Wiederbeginn auf einen Treffer und 41 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit belohnten sich die Gäste mit einem Treffer durch Birner mit dem Ausgleich. In der Verlängerung sollte sich noch kein Sieger herausstellen, der erst im Penaltyschießen gekürt wurde. Hier waren die heimischen Kurstädter kaltschnäuziger und schickten die Weißen Tiger nach zehn Spieltagen hintereinander mal wieder als Verlierer von der Eisfläche.
26. Spieltag Tipsport Extraliga: HC Energie Karlovy Vary vs. Bílí Tygøi Liberec 3:2 n.P. (2:0, 0:0, 0:2 – 0:0)HC Energie Karlovy Vary: F. Novotný (Bednáø) – Šenkeøík, Støíteský, Graòák (C), Plutnar, D. Mikyska, Eminger, M. Rohan – T. Rachùnek (A), Gríger, Flek – Šik, T. Mikúš, O. Beránek – Šafáø, Raška I, T. Kubalík – Koblasa, Èernoch, Kohout.
Bílí Tygøi Liberec: Hrachovina (Peters) – Knot, Šmíd (A), Graborenko, Derner, Kolmann, T. Hanousek – Birner (A), L. Hudáèek, Ordoš – Lenc, Filippi, Marosz – M. Zachar, P. Jelínek (C), L. Krenželok – Šír, A. Musil, J. Vlach – D. Špaèek.
Torschützen: 4. Flek (T. Rachùnek, Gríger), 10. Koblasa (Kohout, M. Rohan), rozh. náj. T. Rachùnek – 44. Filippi (Birner, L. Hudáèek), 60. Birner (Šmíd). Schiedsrichter: Šindel, Hradil – Jelínek, Brejcha. Strafen: 0:2. Ausnutzung: 0:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 3.313. Torschüsse: 32:42. Spielstände: 2:0, 2:2. Spieler des Spiels: Tomáš Rachùnek (HC Energie Karlovy Vary) – Dominik Hrachovina (Bílí Tygøi Liberec).
Spielbericht
Bereits in der Anfangsphase war den Gastgebern anzumerken, dass ihnen der 9:1 Heimsieg vom Freitagabend deutlich Aufwind gegeben hatte. Schon nach dreieinhalb Minuten ging Karlovy Vary in Führung. Rachùnek bediente mit energischer Einzelleistung seinen Sturmpartner Jakub Flek, der allein vor Hrachovina stehend die Nerven behielt und wunderbar einnetzte. Die Hausherren blieben am Drücker und hatten bei einem Aluminiumtreffer von Beránek großes Pech. Besser machten es die Becherovka in der 10. Spielminute. Mit einem tollen Aufbaupass hebelte Rohan die komplette Defensive der Weißen Tiger aus. Kohout behielt die Übersicht, legte quer auf Petr Koblasa und es stand 2:0 für Karlovy Vary. Liberec musste diesen Rückstand erst einmal verdauen und kam danach etwas besser in die Partie. Optisch waren die Nordböhmen nun zielstrebiger, doch gefährlicher blieben die heimischen Akteure aus dem Egertal. Hierbei verpasste es Šafáø auf drei Tore zu stellen, da er seinen Meister im überragenden Hrachovina fand. Der Liberecer Goalie verhinderte den fast sicheren Gegentreffer des freistehenden Šafáø mit einer tollen Schonerparade. Es blieb demnach nach schwungvollen ersten zwanzig Minuten bei einer verdienten Zwei-Tore-Führung zugunsten der Gastgeber.Zu Beginn des zweiten Drittels musste Liberec zunächst in Unterzahl agieren. Diese schwierige Phase überstanden die Jeschkenstädter schadlos. Es entwickelte sich anschließend eine verteilte Partie, wobei Liberec das Spiel machte und Karlovy Vary auf schnelle Gegenangriffe lauerte. Große Torchancen bekamen die Zuschauer nicht zu sehen. Zwei sichere Torhüter hielten, was sie zu fangen bekamen. Die Weißen Tiger drängten auf den Anschlusstreffer, doch KV-Goalie Novotný ließ sich nicht überraschen. Die besten Gelegenheiten für einen Liberecer Treffer vergaben Jelínek, Hudáèek sowie Krenželok, wobei in einem Fall Novotný beherzt zupackte und zweimal die Scheibe knapp am Tor vorbeiging. Bemerkenswert war die faire Spielweise der Hausherren, die stets konsequent in den Zweikämpfen agierten, ohne jemals ein Foulspiel zu begehen. Karlovy Vary bekam in den ersten beiden Dritteln keine Strafzeit, was es für die Weißen Tiger natürlich schwer machte, in einer so ausgeglichenen Partie für mehr Gefahr zu sorgen.
Im Schlussdrittel mussten die Gäste aus der Jeschkenstadt mehr Risiko gehen, wollten sie die Siegesserie am heutigen Nachmittag in Karlovy Vary nicht enden lassen. Der Auftakt in diese letzten zwanzig Minuten war aus Sicht der Gästefans vielversprechend. Auf Zuspiel von Birner verkürzte Tomáš Filippi mit schönem Rückhandschuss unter die Latte auf nur noch einen Treffer. Karlovy Vary merkte man den Schock an und Liberec blieb weiter dran. Nach einigen Minuten wurden die Hausherren kurzzeitig wieder präsenter, doch Hrachovina stand seinen Mann. Liberec arbeitete hart am Ausgleich und durfte weiterhin nicht ein einziges Mal in Überzahl spielen. Die Zeit lief anschließend gegen die Weißen Tiger, doch aufgeben war nicht das Motto der Augusta-Truppe. Filippi sowie Birner schnupperten am Ausgleich, konnten den starken Novotný aber nicht überwinden. In den letzten zwei Spielminuten sah sich Liberec-Trainer Augusta gezwungen, den letzten Joker zu ziehen. Hrachovina verließ sein Gehäuse und endlich durften die Jeschkenstädter mit einem Spieler mehr agieren. Hier verpasste der freistehende Jelínek den Ausgleichstreffer, als er wunderbar freigespielt wurde. 41 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit sollte der Liberecer Aufwand dann doch noch belohnt werden. Nach einem gewonnenen Offensivbully passte Šmíd zu Michal Birner, der per Flachschuss den umjubelten Ausgleich herstellte.
In der darauffolgenden Verlängerung hatten beide Teams zwei, drei gute Chancen, um sich den Zusatzpunkt zu sichern. Karlovy Vary verpasste zwei Gegenstöße mit zwei Angreifern gegen einen Liberecer Verteidiger und auch die Gäste scheiterten mit den Versuchen von Filippi sowie Birner. Somit musste das Penaltyschießen über den heutigen Sieger entscheiden.
In diesem Penaltyschießen behielt Karlovy Vary die Oberhand. Den Egertalern gelangen drei Treffer, wobei Liberec nur einmal einnetzte. Siegtorschütze Tomáš Rachùnek feierte mit seinen Mannschaftskollegen anschließend den Heimsieg und Liberec musste nach zehn Spieltagen in Folge die Eisfläche mal wieder als Verlierer verlassen.
Trainerstimmen
Tomáš Mariška (HC Energie Karlovy Vary): „Ich denke die Zuschauer haben heute ein großartiges Spiel von beiden Seiten gesehen. Ich bin froh, wie wir ins Spiel gekommen sind. Ich denke, das erste Drittel war wahrscheinlich das beste unserer Saison. Wir setzten diese Leistung bis zur Hälfte des Mitteldrittels fort, doch danach gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Im Schlussdrittel hat uns Liberec extrem unter Druck gesetzt und seine Stärke sowie den Grund dafür gezeigt, warum es mit einer so langen Siegesserie hierhergekommen ist. Meiner Meinung nach hatte Liberec etwas Glück, aber so ist es eben manchmal. Einige mögen sagen, dass wir einen Punkt verloren haben, aber ich denke, dass die zwei Punkte gegen einen so starken Gegner großartig sind, mit denen wir sehr glücklich sind. Die Spieler verdienen auf jeden Fall ein Lob für diese Leistung."Patrik Augusta (Bílí Tygøi Liberec): „Wir haben im ersten Drittel nicht gut gespielt und der Gegner hatte die Oberhand. Dank unseres Torhüters war der Zwischenstand aus unserer Sicht nur 0:2. Danach haben wir zwei Unterzahlsituationen verteidigt und das Spiel wurde durch viele Unterbrechungen, Löcher im Eis sowie Werbepausen gestört. Wir haben es erst im Schlussdrittel geschafft, in die Partie zurückzukommen. Unser Kampf wurde letztlich mit dem Ausgleich kurz vor Schluss belohnt, worüber wir uns sehr freuen. Ich denke das erste Drittel hat uns heute die drei Punkte gekostet.“