Die erste Hälfte der Hauptrunde endet gegen Hradec Králové

Mit dem morgigen Heimspiel gegen Hradec Králové bestreiten die Weißen Tiger ihre 26. Partie der Hauptrunde, womit Liberec die Hälfte der Begegnungen absolviert hat. Das veranlasst natürlich, nach dem Freitagsduell eine erste echte Bilanz zu ziehen. Reicht es in diesem Jahr für die direkte Play-off-Qualifikation oder bleiben die Jeschkenstädter nur Mittelmaß? Auch das Heimspiel gegen HK Mountfield wird zu dieser Frage Erkenntnisse liefern. Um 17:00 Uhr fällt der Puck.

Die Weißen Tiger mussten zuletzt zwei Niederlagen in Folge einstecken. Nach der erfolgreichen Serie zuvor, in der man 16 Zähler in sieben Partien holte, landete man durch ein punktloses Wochenende unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Im Heimspiel gegen den souveränen Tabellenführer aus Plzeň war man unterm Strich chancenlos. Die Bierstädter traten so auf, wie man es von einem Spitzenreiter erwarten kann und verteidigten stark, sodass sich für Liberec nur wenige Chancen ergaben. Die Tiger mühten sich zweifelsohne und boten den Gästen lange Zeit Paroli, doch schließelich mussten auch sie die Klasse der Indianer anerkennen, gegen die zumindest an diesem Abend kein Kraut gewachsen war. Zwei Tage später, am vergangenen Sonntag, sah das schon ganz anders aus. Beim HC Vítkovice Ridera waren die Jeschkenstädter durchaus ebenbürtig und glichen zweimal aus. Der entscheidende Treffer zur 2:3 Auswärtsniederlage war nicht nur unglücklich, sondern wurde auch heftigst umstritten: Liberec-Torsteher Roman Will hatte den Puck bereits gefangen, doch wurde er durch eine direkt darauffolgende Kollision zwischen dem Torschützen Rostislav Olesz und Tiger-Defensivmann Lukáš Derner verwickelt, wodurch er nach hinten stürzte und den Puck über die Torlinie fallen ließ. Liberec-Coach Pešán fand nach dem Spiel kein Verständnis für diese Entscheidung. Auch Goalie Will meldete sich zu Wort, in dem er zwar betonte, wie schwer der Job der Schiedsrichter ist, gleichzeitig aber reklamierte, dass für diese spielentscheidende Szene der Videobeweis hätte herangezogen werden müssen. Mit dieser Äußerung schlug der 25-jährige jedoch über das Ziel hinaus, denn nach den Regeln ist es verboten, die Leistung der Referees in dieser Form in Frage zu stellen. In der daraus folgenden Konsequenz muss Liberec an den Tschechischen Eishockeyverband nun ein Strafgeld von 10.000 Kronen entrichten. Das Tor wurde darüber hinaus auch im Anschluss für regelkonform erklärt, denn "Lukáš Derner fiel infolge eines Körperchecks, der von ihm selbst ausging, auf seinen eigenen Tormann, welcher den Puck erst für einen kurzen Moment festhielt", wie Vladimír Šindler, Vorsitzender des Schiedsrichterkomitees sagte.

Durch die zwei Niederlagen ist der Rückstand der Tiger auf Platz 6 auf sechs Zähler gewachsen. Vor einer Woche waren es noch zwei Punkte, die zu diesem Minimalziel fehlten. Und ob es nach dem morgigen Duell wieder weniger sind, ist fraglich, denn mit dem HK Mountfield empfangen die Liberecer wieder ein Schwergewicht der Liga. Die Löwen aus Hradec Králové sind Tabellenzweiter und haben dies im Verlaufe des letzten Monats bestätigen können. Von 27 möglichen Punkten haben die Ostböhmen im November 18 Zähler geholt und dabei nur zwei von neun Begegnungen verloren. Darüber hinaus hat in den letzten fünf Partien keine Mannschaft öfter getroffen als die Elbestädter (20). Das große Plus des HK Mountfield ist jedoch die Defensive: Mit derzeit 47 Gegentreffern hat Hradec Králové die wenigsten Tore aller Extraligisten kassiert, was auch an den beachtenswerten Leistungen von Torsteher Patrik Rybár liegt, dessen Fangquote von 94,80 % Ligabestwert ist. Die Mannschaft von Trainer Václav Sýkora startete mit hohen Ambitionen nur durchwachsen in die Saison. Im Oktober stabilisierte sie sich jedoch eindrucksvoll (21 Punkte aus sieben Spielen) und wird seither ihrer Topfavoritenrolle absolut gerecht. Im November war die Mountfield-Vereinsführung nochmal fleißig auf dem Transfermarkt unterwegs. Unter anderem verließ Stürmer Richard Jarůšek die Löwen und schloss sich den Spartanern aus Prag an, welche wiederum Verteidiger Petr Zámorský nach Hradec Králové ausliehen. Zuletzt sah es sehr nach einer Rückkehr des slowakischen Stürmers Martin Štajnoch aus, dessen Weg nun aber doch von Jugra Chanty-Mansijsk (KHL) nach Salzburg (EBEL) führte. Ein anderer Spieler, der momentan auf der Wunschliste von Mountfield-Generalmanager Aleš Kmoníček steht, ist Jan Buchtele vom KHL-Team aus Bratislava.

Mountfield HK

Grundlegende Informationen zum Gegner

Trainerstab

Aktuelle Statistik

Rudolf Cervený   19 (10+9)
Jaroslav Bednár  19 (6+13)
Petr Koukal      18 (7+11)

Blaž Gregorc     11 (3+8)
Filip Pavlík     10 (0+10)
Oskars Cibulskis  8 (4+4)

Patrik Rybár (1101 Minuten) – 1,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 94,80 %
Jaroslav Pavelka (140 Minuten) – 2,14 Gegentore pro Spiel/Fangquote 93,67 %
Jakub Sedlácek (402 Minuten) – 2,39 Gegentore pro Spiel/Fangquote 90,06 %

Ergebnisse der letzten 5 Spiele

23. Spieltag ELH: Mountfield HK vs. Chomutov      3:2 n.V.  
24. Spieltag ELH: Vítkovice vs. Mountfield HK     3:6
25. Spieltag ELH: Mountfield HK vs. Jihlava       5:2 
26. Spieltag ELH: Pardubice vs. Mountfield HK     3:2
35. Spieltag ELH: Ml. Boleslav vs. Mountfield HK  4:2

Bílí Tygri Liberec

Aktuelle Statistik

Martin Bakoš     16 (5+11)
Michal Bulír     14 (9+5)
Petr Jelínek     13 (7+6)

Martin Ševc       9 (1+8)
Adam Jánošík      6 (5+1)
Filip Pyrochta    6 (1+5)

Roman Will (1118 Minuten) - 2,79 Gegentore pro Spiel/Fangquote 89,19 %
Jaroslav Janus (290 Minuten) - 2,90 Gegentore pro Spiel/Fangquote 88,33 %
Aleš Stezka (100 Minuten) - 4,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,79 %

Ergebnisse der letzten 5 Spiele

22. Spieltag ELH: Pardubice vs. Liberec  5:1
23. Spieltag ELH: Liberec vs. Brno       4:3
24. Spieltag ELH: Jihlava vs. Liberec    0:2
25. Spieltag ELH: Liberec vs. Plzen      2:5
26. Spieltag ELH: Vítkovice vs. Liberec  3:2

Historische Bilanz zwischen beiden Mannschaften in der Hauptrunde der ELH