Doppelschlag in der Schlussphase bringt den erhofften Derby-Heimdreier
L i b e r e c - Das Derby nahm erst im Mitteldrittel so richtig Fahrt auf. Bis dahin waren die Gäste im Anfangsdrittel deutlich gefährlicher und verdienten sich in der 8. Spielminute die Führung durch Stránský. Im zweiten Drittel tauten die Hausherren endlich auf. Zachar sowie Filippi drehten den Zwischenstand in die Richtung der Gastgeber. Nach einer halben Stunde fand Mladá Boleslav jedoch die Antwort und war nach dem Ausgleich sowie Führungstreffer durch Zohorna der Wendung im Spiel sehr nahe. Das Schlussdrittel gehörte wieder den Jeschkenstädtern, die mit einem Doppelschlag in der Schlussphase die Home Credit Arena zum Beben brachten und den Heimdreier feiern durften.
4. Spieltag Tipsport Extraliga: Bílí Tygøi Liberec vs. BK Mladá Boleslav 4:3 (0:1, 2:2, 2:0)Bílí Tygøi Liberec: Peters (Schwarz) – T. Hanousek, Šmíd (A), Graborenko, Derner, Kotvan, Knot, Kolmann – L. Hudáèek, Bulíø, Birner (A) – Lenc, Filippi, Marosz – A. Musil, P. Jelínek (C), L. Krenželok – M. Zachar, J. Vlach, Šír.
BK Mladá Boleslav: Krošelj (J. Rùžièka) – Ševc (A), Hrbas, Dlapa, Plánìk, Bernad, Fillman, Kurka – Šastný, Žejdl (A), Vondrka (C) – Skalický, Zboøil, Klepiš – R. Zohorna, P. Musil, J. Stránský – Pabiška, Najman, P. Kousal.
Torschützen: 23. M. Zachar, 27. Filippi (Šmíd), 57. L. Hudáèek (Birner), 57. J. Vlach – 8. J. Stránský (Najman), 30. R. Zohorna (Hrbas), 39. R. Zohorna (Ševc). Schiedsrichter: Hradil, Horák – Frodl, Komárek. Strafen: 2:3. Ausnutzung: 2:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 7.002. Torschüsse: 34:25. Spielstände: 0:1, 2:1, 2:3, 4:3. Spieler des Spiels: Tomáš Filippi (Bílí Tygøi Liberec) – Radim Zohorna (BK Mladá Boleslav).
Spielbericht
Das Derby wurde durchaus verhalten eröffnet. Beide Teams wussten zunächst mit sicherem Passspiel zu überzeugen. Mladá Boleslav startete aus einer sicheren Defensive und wollte mit schnellen Kontern zum Erfolg kommen. Dieses Konzept war nach acht gespielten Minuten auch die richtige Taktik, da sie von Zählbarem gekrönt wurde. Nach energischem Puckgewinn wurde Jan Stránský durch Najman perfekt in Szene gesetzt und durfte frei vor Liberec-Goalie Peters auftauchend unbedrängt einnetzen. Die Hausherren schienen von dem Gegentreffer anschließend etwas geschockt. Mladá Boleslav erkannte das und steigerte das Tempo. Dabei hatten die Gäste zwei richtig gute Chancen um die Führung auszubauen, verzogen jedoch nur knapp. Liberec fand in den ersten zwanzig Minuten nicht zum eigenen druckvollen Spiel, wodurch der 0:1 Rückstand nach dem ersten Drittel auch in Ordnung ging.
Das Mitteldrittel zeigte eine veränderte Einstellung der Hausherren. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn gelang Marek Zachar bei einem eins gegen eins der Ausgleich. Keine Zeigerumdrehung später hatten die Bolka-Fans den Ausgleichsschrei bereits auf den Lippen, doch Šastný traf nur die Oberkante der Latte. Nun war Musik in der Partie, die nach 27. gespielten Minuten auch zum zweiten Mal an diesem Nachmittag die Torhymne der Liberecer erklingen ließ. In Überzahl klatschte die Scheibe erst an den Pfosten, um anschließend von Tomáš Filippi über die Linie befördert zu werden. Der Zwischenstand drehte sich somit in die Liberecer Richtung, doch er verweilte dabei nicht lange. Nur drei Minuten nach dem ausgelassenen Jubel durften auch die mitgereisten Bolka-Anhänger wieder jubeln. Radim Zohorna traf nach feiner Einzelleistung zum 2:2 Ausgleich. Damit nicht genug, denn Radim Zohorna legte in der 39. Spielminute noch einen Treffer nach und brachte seine Jungbunzlauer Löwen wieder in Führung.
Somit war es für der Liberec das schon gewohnte Schlussdrittel, welches mit Willen und Einsatz darüber entscheiden musste, ob noch ein paar Punkte auf dem eigenen Konto bleiben sollten. Wiederholt verschärften die Raubkatzen aus der Jeschkenstadt das Tempo. Hudáèek scheiterte am guten Bolka-Goalie Krošelj und Lenc setzte seinen Versuch an die Lattenoberkante. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit durften die Hausherren ein zweites Mal in dieser Partie mit einem Akteur mehr auf dem Eis agieren. Das dumme Foul von Dlapa wurde auch prompt bestraft, nachdem Libor Hudáèek per Direktabnahme erfolgreich war. Lediglich 20 Sekunden später stand die Home Credit Arena ein weiteres Mal Kopf. Aus dem Handgelenk fand Jaroslav Vlach die Lücke über der Fanghand von Krošelj und hinterließ ausgiebig feiernde Tiger-Fans. Die Stimmung sollte bis zum Ablauf der regulären Spielzeit auch nicht enden, denn der Heimdreier wurde nach einer weiteren tollen moralischen Einstellung der Mannschaft eingefahren.
Trainerstimmen
Patrik Augusta (Bílí Tygøi Liberec): „Ich stimme Radim zu, denn wir waren mit Sicherheit nicht die bessere Mannschaft. Wie in den vorangegangenen Spielen ist es uns gelungen, in der Schlussphase noch einmal zu zulegen. Auf Dauer können wir uns darauf aber nicht verlassen. Wir können nicht jedes Spiel zu unseren Gunsten kopieren. Alle Spieler in der Kabine haben großen Respekt vor jedem Gegner. Auch diesem Mal und wir haben wieder das bessere Ende für uns gehabt."Radim Rulík (BK Mladá Boleslav): „Ich denke es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir waren definitiv keine schlechtere Mannschaft. Dennoch haben wir keine Punkte holen können, da wir hätten gereifter agieren müssen. Liberec hat uns dafür bestraft.“