Erstes Spiel gegen den Aufsteiger

Zuhause top, auswärts flop! Auf eigenem Eis fühlen sich die Tiger wohl, denn hier sammelt man fleißig Punkte. In der Fremde quält hingegen das Heimweh, denn wie zuletzt in Pardubice enttäuschten die Liberecer bei Gastspielen in dieser Saison schon mehrfach. Wird das beim heimschwächsten Team der Liga, dem Aufsteiger aus Jihlava, anders aussehen? Die Antwort gibts am morgigen Dienstag ab 17:30 Uhr.

Die Weißen Tiger schienen sich nach dem erschreckend schwachen Auftritt mit einer entsprechend hohen Niederlage in Pardubice schnell rehabilitiert zu haben, denn nur zwei Tage später bestätigten sie gegen den amtierenden Meister ihren aktuellen Aufwärtstrend. Wie schon gegen Sparta Prag bekamen die Zuschauer in der Home Credit Arena auch gegen Brno ein schnelles, offensiv geführtes sowie unterhaltsames Spiel geboten. Zweimal mussten die Liberecer den Ausgleich hinnehmen. Insbesondere als die Jeschkenstädter eine 2-Tore-Führung verspielten, musste man sich berechtigte Sorgen darüber machen, ob es an diesem Abend überhaupt für Zähler reichen wird. Doch mit dem nötigen Selbstvertrauen, was sich die Mannschaft in den vergangenen Partien erarbeitet hat, spielte man weiter mutig auf die drei Punkte. Und so sorgte ausgerechnet Marek Kvapil gegen seine Ex-Kollegen für den euphorisch umjubelten 4:3 Siegtreffer, der Liberec den zehnten Punkt der letzten fünf Ligapartien einbrachte. Auch dieser Sieg war ein kleiner Schritt in Richtung des Minimalziels der direkten Play-off-Qualifikation. "Es geht wirklich eng zu. All die Teams um uns herum sind in einer ähnlichen Situation wie wir und stehen unter Druck. Wir müssen uns auf uns fokussieren. Wenn wir wie gegen Sparta oder Brno auftreten, brauchen wir uns keine Sorgen machen. Dann sollte es aufwärts gehen", sprach Siegtorschütze Kvapil im Anschluss an die Begegnung, nach der Liberec nunmehr drittbestes Heimteam ist. Die ansteigende Formkurve der Jeschkenstädter ist ganz klar mit ihrer deutlich verbesserten Chancenverwertung zu erklären. Keine Extraligamannschaft hat in den letzten fünf Partien mehr Tore als Liberec geschossen (19). Der Haken hierbei: Auch kein anderes Team hat im gleichen Zeitraum so viele Treffer kassiert (18). Die Pešán-Schützlinge stellen mit 69 Gegentoren derzeit die anfälligste Defensive der Liga. Demnach kassiert der Vizemeister im Schnitt 3,13 Treffer pro Begegnung. Vergleicht man diesen Wert mit der Bilanz aus der Hauptrunde der Meistersaison 15/16 (2,15) und aus der Vizemeister-Spielzeit 16/17 (1,96), zeigt sich, woran in Zukunft gearbeitet werden muss. Vielleicht präsentiert sich der anfällige Liberecer Abwehrverbund im morgigen Auswärtsspiel sattelfester, denn mit dem HC Dukla Jihlava trifft man auf die offensivschwächste Mannschaft der Liga (47 Tore).

Jihlava steht auf dem letzten Tabellenplatz. Sechs Punkte fehlen den Mähren auf das begehrte Minimalziel, Platz 10, auf dem aktuell die Tiger rangieren. Deshalb ist das morgige Heimspiel für Dukla von ganz besonderer Bedeutung. Der Armeesportverein musste nach dem Aufstieg in die Extraliga seinen Kader für die aktuelle Saison komplett neu aufstellen. 13 Profis verließen den Verein, ein Dutzend wurden im Gegenzug verpflichtet. Auch im Verlaufe der Saison hat man sich bereits von drei Spielern getrennt und drei Akteure hinzugeholt. Angesichts dieser großen personellen Umwälzungen ist es nicht verwunderlich, dass Dukla derzeit die rote Laterne trägt. Von den teamintern zehn besten Scorern der Hauptrunde 16/17 konnte man immerhin sechs halten, doch die Extraliga stellt nun mal deutlich größere Anforderungen an jeden Spieler. Das muss auch ein Tomáš Čachotský erkennen. Der Topscorer aus der zurückliegenden 1. Liga-Saison (52 Punkte) kann nun nach knapp der Hälfte der Hauptrunde nur 12 kanadische Punkte ausweisen. Mit der jüngsten Verpflichtung von Miloslav Čermák (Gastspiel bis Ende Januar 2018) hofft man, sich vom Tabellenende nach vorn arbeiten zu können. Der 31-jährige Stürmer wechselte mit der Empfehlung von 18 Punkten in 23 Spielen von České Budějovice aus der WSM-Liga nach Jihlava und wird morgen gegen Liberec erst seine zweite Partie für den neuen Arbeitgeber bestreiten. Der Euphorie tat der bisherige Saisonverlauf jedoch noch keinen Abbruch. Mit 5108 Zuschauern ist das 6200 Gäste fassende Horácký zimní stadion bei den Heimspielen stets gut besucht. In Liberec, einer Stadt mit etwas mehr als doppelt so vielen Einwohnern, kommen nur knapp 250 Besucher mehr zu den Heimbegegnungen. Dukla hat von den letzten fünf Spielen nur eins gewonnen (4:3 in Vítkovice). Gestern kassierte die Mannschaft von Trainer Petr Vlk ausgerechnet beim Kellerduell in Litvínov eine 0:3 Schlappe. Und so hat man gerade jetzt, wenn die auswärtsschwachen Tiger gastieren, vor heimischer Kulisse erst recht zu liefern. Liberec sollte versuchen, die bisherige Auswärtsmisere auszublenden und sich lieber an das letzte der erst vier Spiele gegen Dukla zurückerinnern. Da gewannen die Weißen Tiger auswärts 5:2 - vor fast 13 Jahren ;).

HC Dukla Jihlava

Grundlegende Informationen zum Gegner

Trainerstab

Tomáš Čachotský   12 (5+7)
Lukáš Žálčík       8 (5+3)
Tomáš Jiránek      8 (3+5)  

Erik de la Rose   10 (1+9)
Jakub Suchánek     7 (1+6)
Petr Šidlík        6 (1+5)

Jakub Škarek (918 Minuten) – 2,48 Gegentore pro Spiel/Fangquote 90,40 %
Lars Volden (425 Minuten) – 2,96 Gegentore pro Spiel/Fangquote 88,65 %

19. Spieltag ELH: Jihlava vs. Pardubice      2:3 n.P.  
20. Spieltag ELH: Jihlava vs. Brno           0:2 
21. Spieltag ELH: Vítkovice vs. Jihlava      3:4
22. Spieltag ELH: Jihlava vs. Plzeň          1:2
23. Spieltag ELH: Litvínov vs. Jihlava       3:0

Martin Bakoš     15 (5+10)
Michal Bulíř     14 (8+6)
Petr Jelínek      9 (6+3)

Martin Ševc       9 (1+8)
Filip Pyrochta    6 (1+5)
Adam Jánošík      5 (4+1)

Roman Will (1048 Minuten) - 2,81 Gegentore pro Spiel/Fangquote 89,21 %
Aleš Stezka (100 Minuten) - 4,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,79 %
Jaroslav Janus (181 Minuten) - 3,31 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,49%

20. Spieltag ELH: Chomutov vs. Liberec       3:4 n.V.
1/8-Finale CHL:  Frölunda vs. Liberec        4:6 n.V.
21. Spieltag ELH: Liberec vs. Sparta         5:4 n.V.
22. Spieltag ELH: Pardubice vs. Liberec      5:1
23. Spieltag ELH: Liberec vs. Brno           4:3