Findet Liberec in Zlín zurück zu alter Stärke?
Die Weißen Tiger haben fünf ihrer letzten zehn Partien verloren. Auch gestern Abend gegen Litvínov war zu sehen, dass Liberec derzeit nicht ganz auf der Höhe ist. Vor den Play-offs mag das allerdings gar nicht so schlecht sein, denn es schärft das Bewusstsein für die ein oder andere Schwäche, an der es noch zu arbeiten gilt, und spornt die Spieler an, gemeinsam wieder mehr an sich zu arbeiten. Morgen Abend ab 17:30 Uhr haben die Nordböhmen in Zlín die Gelegenheit, wieder ein Stück mehr zu ihrer Form zurückzufinden.
Die Freude der Weißen Tiger nach dem gestrigen Heimsieg fiel sichtbar verhalten aus. Den Spielern war nach dem 5:4 n.V. gegen das abstiegsbedrohte Litvínov anzumerken, dass sie nicht zufrieden waren mit ihrer Leistung. Liberec hätte den Sack wohl schon im ersten Drittel zumachen können. Vor allem in der Anfangsphase waren die Hausherren klar tonangebend, doch mit zunehmender Spielzeit ließen die Jeschkenstädter nach, sodass sich spätestens nach einer halben Stunde zwei gleichwertige Kontrahenten gegenüberstanden. Dabei kamen dem HC VERVA zwei Anschlusstreffer kurz vor der ersten bzw. zweiten Drittelpause psychologisch natürlich sehr entgegen. Liberec scheiterte zwar viermal am Pfosten, doch das Unentschieden nach 60 Minuten ging trotzdem absolut in Ordnung. "Partien nach Ligapausen sind immer schwer. Mit unserer kopflosen Spielweise und den Fehlern ließen wir sie in Führung gehen. Dann war es schwer, zurückzukehren, denn abstiegsbedrohte Mannschaften spielen nicht schön, sondern zielorientiert. Zum Glück gelang uns das, doch es war definitiv keine ideale Leistung von uns. Gott sei Dank für diese zwei Punkte. Ich glaube, dass wir uns für einen erfolgreichen Abschluss der Hauptrunde wieder zusammenreißen werden", brachte es der dreifache Tiger-Torschütze Michal Birner auf den Punkt. Dabei richtete er den Fokus auch gleich auf das nächste Gastspiel der Jeschkenstädter am morgigen Freitag. "Wir müssen ganz anders nach Zlín fahren. Die spielen derzeit großartig. Wir wollen dort punkten, doch müssen dafür eine komplett andere Leistung abliefern", ergänzte der 33-jährige, teaminterne Topscorer der Nordböhmen.
PSG Berani Zlín ist aktuell Tabellenneunter. Zwischen dem 20. Dezember und 24. Januar verloren die Widder nur drei von zwölf Partien. Von den letzten fünf Begegnungen konnten allerdings nur die beiden jüngsten gewonnen werden, wozu auch das überraschende 4:0 zuhause gegen Plzeò zählt. Mit sechs Punkten Rückstand auf Rang sechs ist die direkte Qualifikation für das Viertelfinale durchaus noch Thema, während man sich mit elf Punkten Vorsprung auf Rang elf (bei einer Partie weniger) recht sicher in den Pre-Play-offs fühlen kann. "Wir konnten sie in den vergangenen Spielzeiten immer wieder bezwingen und haben ganz bestimmt keine Angst. Wir haben zuletzt zuhause ein großartiges Match gegen Plzeò gezeigt und wollen nun eine Leistung abrufen, die unsere Fans unterhält und uns ein positives Resultat sichert", glaubt Berani-Coach Robert Svoboda an seine Truppe, obwohl diese in allen drei bisherigen Duellen der Saison gegen Liberec leer ausging (4:6, 1:2, 3:4). Dabei muss er auf seinen Center Tomáš Foøt verzichten, der sich gestern Abend gegen Kladno verletzte. Die Gastgeber werden zu Ehren Ludìk Èajkas, dessen Tod sich genau morgen zum 30. Mal jährt, mit einem speziellen Helm auflaufen. "Ludìk war eng mit dem Eishockey in Zlín verbunden und es ist wichtig, dies auch nach so vielen Jahren nicht zu vergessen", sagte Svoboda über den Verteidiger, der nur 26 Jahre alt wurde und nach dem das Eisstadion Zlíns benannt ist. Èajka starb nach zweimonatigem Koma an den Folgen eines Bandenchecks