Kometa schnappt sich nach Verlängerung zwei Punkte
L i b e r e c - Es war das erwartet emotionale Heimspiel gegen den amtierenden Meister. Im ersten Drittel vergaben die heimischen Weißen Tiger eine Vielzahl an Großchancen, Kometa nutzte gleich die erste richtig gute Gelegenheit zur Führung. Im Mitteldrittel gab es keine Treffer zu bestaunen, was sich in den letzten zwanzig Minuten jedoch ändern sollte. Liberec gelang durch Vlach der Ausgleich, doch Kometa schlug keine zwei Minuten später mit Barinka zurück. Vier Minuten vor der Schlusssirene rettete Kanonier Kvapil mit einem verwandelten Penalty den einen Punkt. Mehr wurde es für Liberec letztlich auch nicht, denn Brno nutzte in der Verlängerung einen Konter zum Siegtreffer durch Holík.
50. Spieltag Tipsport Extraliga: Bílí Tygøi Liberec vs. HC Kometa Brno 2:3 n.V. (0:1, 0:0, 2:1 – 0:1)Bílí Tygøi Liberec: Will – Kolmann, Derner, T. Hanousek, Šmíd (A), Doherty, Ševc, Støíteský – Lenc, L. Hudáèek, Birner – Valský, Filippi, M. Kvapil – M. Zachar, P. Jelínek (C), L. Krenželok – Ordoš, Redenbach, J. Vlach.
HC Kometa Brno: Vejmelka – O. Nìmec (A), Štencel, Z. Michálek, Gulaši, Bartejs, Malec, Barinka – Orsava, P. Holík, Zaoviè (A) – Köhler, Hruška, Mallet – Vondráèek, L. Èermák (C), Doèekal – P. Kratochvíl, Süss, Plášek.
Torschützen: 48. J. Vlach (Lenc, Doherty), 56. M. Kvapil (Penalty) – 15. Doèekal (L. Èermák, Vondráèek), 50. Barinka (Orsava, P. Holík), 63. P. Holík. Schiedsrichter: Bejèek, Pražák – Svoboda, Lhotský. Strafen: 4:6, außerdem Vlach (LIB) und Barinka (KOM) für 10 Minuten. Ausnutzung: 0:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 7.500 (ausverkauft). Torschüsse: 34:26. Spielstände: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3. Spieler des Spiels: Jaroslav Vlach (Bílí Tygøi Liberec) – Michal Barinka (HC Kometa Brno).
Spielbericht
Vor Beginn der Partie gab es anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Hauptsponsors Syner eine schöne Zeremonie. Ehemalige Legenden des Liberecer Eishockeysports zeigten sich noch einmal den Fans und wurden entsprechend lautstark gefeiert. Als die Partie dann endlich losgehen konnte, zeigten die Hausherren, was die Stunde geschlagen hatte. Liberec agierte mit starkem Forechecking und erarbeitete sich viele hochkarätige Chancen. So scheiterten beispielsweise Ordoš, Valský sowie Kapitän Jelínek freistehend am sehr guten Kometa-Goalie Vejmelka. Der Meister konnte sich bei seinem Torhüter bedanken, nicht schon in der Anfangsphase der Begegnung unter die Räder gekommen zu sein. Liberec war in den ersten zehn Minuten die eindeutig bessere Mannschaft, es fehlte jedoch die Belohnung. Kometa war in Sachen Chancenverwertung deutlich effektiver und nutzte die erste nennenswerte Gelegenheit auch prompt zur Führung. Èermák tankte sich durch die Abwehr der Weißen Tiger und bediente den freistehenden Martin Doèekal, der ohne Probleme den Puck in das Netz setzte. Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Im Mitteldrittel entwickelte sich eine mäßige Partie. Beide Teams machten viele technische Fehler und waren in den wenigen Überzahlsituationen nicht konsequent genug. Liberec wollte den Ausgleich, doch Kometa verteidigte gut. Somit sah die ausverkaufte Home Credit Arena in den zweiten zwanzig Minuten wenig Höhepunkte. Zwar drückten die Weißen Tiger kurzzeitig auf das Tempo, als sich Brno eine lange Zeit nicht aus dem eigenen Drittel befreien konnte und eine Auszeit nahm, doch so richtig konsequent agierten die Jeschkenstädter nicht. Es lief demnach alles auf ein emotionales Schlussdrittel hinaus, was es letztlich auch wurde.
Die Hausherren hatten gleich zu Beginn der letzten zwanzig Minuten ein Powerplay, was zum wiederholten Male nicht gut ausgespielt wurde. In der 47. Spielminute war zudem das Glück auf Seiten der Raubkatzen, als Kometa-Kapitän Èermák den Pfosten traf. Wenige Augenblicke später gelang Liberec der Ausgleich. Jaroslav Vlach gab einem Schuss von Lenc die entscheidende Richtungsänderung und durfte zum Jubeln abdrehen. Die Freude bei den Weißen Tigern verstummte keine zwei Minuten später. Kometa lief einen schnellen Gegenkonter und am Ende der Kette verwandelte Michal Barinka eiskalt. Nun waren die Gastgeber ein weiteres Mal gefordert, denn sie wollten das Heimspiel auf keinen Fall verlieren. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit wurde der schnelle Zachar allein auf Vejmelka zulaufend regelwidrig von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty nahm sich Kanonier Marek Kvapil an und verwandelte. Beide Teams gaben sich danach mit dem vorerst einen Punkt zufrieden.
In der Verlängerung hatte der Meister die besseren Argumente. Liberec war der Entscheidung zunächst sehr nahe, doch Brno konterte ein weiteres Mal - und das mit Erfolg. Will parierte den ersten Versuch von Petr Holík mit einer überragenden Parade, doch im zweiten Versuch war er machtlos. Dadurch entführte Kometa zwei Punkte aus der Jeschkenstadt, wobei die Weißen Tiger weiter mit zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze bleiben.
Trainerstimmen
Filip Pešán (Bílí Tygøi Liberec): „Wir spielten gegen einen Gegner, der sich mit seinem typischen Stil präsentierte - sehr engagiert, einfaches Eishockey und eine gute Taktik. Kometa wurde dadurch mit zwei Punkten belohnt. Wir hätten eine der ersten drei bis vier Chancen im ersten Drittel nutzen müssen. Vielleicht hätte sich das Spiel dann etwas anders entwickelt, doch leider haben wir den ersten Gegentreffer kassiert. In der Verlängerung bestätigte sich ein Klassiker: Wir hatten die Chance, doch im Gegenzug traf der Gegner. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und somit hat sich Kometa den zweiten Punkt wahrscheinlich verdient."Kamil Pokorný (HC Kometa Brno): „Unser erster Treffer hat uns sehr geholfen. Im zweiten Drittel gelang es uns, die Führung zu halten, aber zu Beginn des Schlussdrittels hatten wir ein kleines Problem, als wir den Ausgleich kassierten. Liberec machte Druck und obwohl wir defensiv gut standen, konnten die Hausherren zweimal ausgleichen. Das zweite Tor war für uns natürlich sehr schmerzhaft, denn wir zögerten in der neutralen Zone und Kvapil bestrafte uns mit dem verwandelten Penalty. Wir sind anschließend in die Verlängerung gegangen, in der wir eine zweite Chance hatten und diese nutzten. Natürlich freuen wir uns über die zwei Punkte, wobei uns Karel Vejmelka sehr geholfen und das ganze Team sehr gut funktioniert hat."