23.10.2023 • Erik Wenger
Liberec empfängt zum Auftakt des zweiten Hauptrunden-Viertels Karlovy Vary
Am morgigen Dienstagabend kommt es in der Home Credit Arena zu einem Duell unter Tabellennachbarn, wenn Liberec als Achter den punktgleichen Neunten aus Karlovy Vary empfängt. Die Partie beginnt um 18:00 Uhr.
Das erste Viertel der Hauptrunde ist vorbei und Liberec steht nach diesen 13 Partien im unteren Tabellenmittelfeld. Die Abstände zwischen den Teams sind natürlich noch recht eng - abgesehen von den derzeit davonziehenden Mannschaften aus Pardubice und Litvínov - doch die bisher größten Schwierigkeiten der Tiger zeichneten sich schon frühzeitig in dieser Saison ab. Dies ist zum einen die Verteidigung. Mit 45 Gegentoren hat kein Team soviele Treffer kassiert wie die Nordböhmen. Auf fremdem Eis sind es sogar durchschnittlich vier (!) pro Partie, weshalb der vorletzte Platz in der Auswärtstabelle nicht wundert. Diese Schwäche konnte zuhause halbwegs kompensiert werden, wo Liberec erst gestern die erste Niedrlage aus bisher nur fünf Heimspielen kassierte. Demnach liegt die Hoffnung ganz klar in den nächsten zwei Wochen, in denen die Jeschkenstädter gleich viermal zuhause antreten. Eine weiteres Defizit sind die Spezialformationen. Liberec hat nach Olomouc die zweitschwächste Powerplay-Quote (7,27 %) und kassiert in jedem dritten Unterzahlspiel ein Gegentor - so häufig wie kein anderes Team. Zurzeit kommt auch eine angeschlagene Psyche hinzu, denn die Mannschaft von Coach Filip Pešán verspielte nun zweimal in Folge eine Zwei-Tore-Führung. "Es ist bereits die bekannte Musik. Nach einem großartigen Start entgleitet uns immer das zweite Drittel. Der Gegner dreht nach einer Pause auf und wir sind nicht in der Lage zu reagieren. Vielleicht geistert uns ein Sieg mit zwei Toren zu sehr in den Köpfen herum. Momentan versuchen wir eher das Spiel zu verwalten und sind nicht aktiv genug", bedauerte Martin Faško-Rudáš nach dem gestrigen Duell gegen Plzeò. Der morgige Gegner der Weißen Tiger kommt aus Karlovy Vary. Die Kurstädter starteten nach einer überzeugenden Saisonvorbereitung gut in die Spielzeit, zuletzt überwogenn jedoch die Niederlagen. Aus den vergangenen sechs Partien holte Energie nur fünf Punkte. Allerdings ist die Mannschaft von David Bruk das drittbeste Auswärtsteam und erzielt im Schnitt drei Tore pro Partie auf fremdem Eis. Auch wenn es zuhause bisher noch nicht so gut lief, konnten sich die Egertaler auf einen großen Rückhalt von den Rängen verlassen. Mit im Schnitt 4744 Zuschauern pro Heimpartie kommen aktuell deutlich mehr Fans in die KV Arena als letzte Saison (3354). Eine besondere Hürde für Liberec könnte morgen Dominik Frodl werden. Der 27-jährige Torsteher hat mit 93,04 % derzeit die beste Fangquote unter den Extraliga-Goalies. Das Hinspiel zwischen beiden Teams ging mit 5:2 an Karlsbad, obwohl die Begegnung lange Zeit ausgeglichen war. Liberec war damals im ersten Drittel die klar bessere Mannschaft und gab das Duell anschließend durch leichtfertige Spielweise aus der Hand. Morgen haben die Nordböhmen die Chance auf Revanche.