Liberec erlebt in der Hauptstadt ein weiteres Debakel
41. Spieltag: HC Sparta Prag vs. Bílí Tygøi Liberec 8:1 (2:1, 2:0, 4:0)
HC Sparta Prag: Melicherèík – Pilaø, Sièák, Milam, Gøegoøek, Philipp, Jan Hanzlík, Krstev – Ton, Hlinka, Tenkrát - Hovorka, Broš, Simon – S. Treille, Pøibyl, I. Rachùnek – Jánský, Bahenský, Forman.
Bílí Tygøi Liberec: Torschützen: 8. Ton (Hlinka, Sièák), 15. Gøegoøek (Hovorka, Milam), 29. Sièák (Ton, Tenkrát), 33. Tenkrát (Ton), 45. Hovorka (Pilaø, Forman), 50. Ton (Sièák), 51. Tenkrát (Hlinka, Pilaø), 59. Hlinka (Krstev) – 20. Jonák (Èakajík, Bortòák). Schiedsrichter: Šindler, Leppaalho – Pešek, Svoboda. Strafen: 7:12, außerdem J. Vlach (LIB) und Bahenský (SPA) für 10 Minuten. Ausnutzung: 4:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 10.078. Torschüsse: 41:16. Spielstände: 2:0, 2:1, 8:1. Spieler des Spiels: Petr Ton (HC Sparta Prag) – Vít Jonák (Bílí Tygøi Liberec).
Spielbericht
Liberec schien sich für das Auswärtsspiel bei Sparta Prag viel vorgenommen zu haben. Von Beginn an erlebten die 10.078 anwesenden Zuschauer eine temporeiche Partie. Beide Teams spielten mit offenem Visier, was dem Spiel jedoch noch fehlte waren die großen Chancen. Um sich diese herauszuspielen hatten die Gastgeber in der 8. Spielminuten genügend Zeit, als sie erstmals in Überzahl agierten. Es dauerte auch nicht lange, da war Petr Ton zur Stelle und brachte Sparta mit 1:0 in Führung. Nur wenig später saß schon wieder ein Weißer Tiger auf der Strafbank. Liberec überstand zwar dieses Unterzahlspiel, doch nur Augenblicke später, als man wieder komplett war, zappelte der Puck zum zweiten Mal im Gehäuse der Nordböhmen. Von der blauen Linie nahm sich Petr Gøegoøek ein Herz und überraschte Liberec-Goalie Marek Schwarz, dem die Sicht versperrt war. Die Heimmannschaft aus Holešovice war in der Folge die spielbestimmende Mannschaft und erarbeitete sich weitere hochkarätige Chancen. So verpasste zum Beispiel Karel Pilaø aus Nahdistanz oder schoss Peter Jánský nur knapp neben dem Pfosten. Als sich die Zuschauer bereits mit dem Pausenstand von 2:0 für Sparta angefreundet hatten, überraschte Liberec die Gastgeber fünf Sekunden vor der Pausensirene mit dem Anschlusstreffer. Der junge Vít Jonák war es, der nach Zuspiel von Martin Èakajík dem Spielgerät letztlich die entscheidende Richtungsänderung gab, wodurch ihm sein Premierentreffer in der Extraliga gelang. Somit war die Partie wieder offen und die Liberec Fans hofften auf eine mögliche Wende in den anschließenden zwei Dritteln.Entsprechend motiviert kamen die Jeschkenstädter für das Mitteldrittel auch zurück auf das Eis. In den ersten Minuten war man zweimal dem Ausgleichstreffer sehr nahe, als sich zunächst Michal Bulíø mit einer starken Einzelleistung all seinen Gegenspielern entledigte, am Ende aber den Puck an Goalie Marcel Melicherèík nicht vorbeibrachte. Kurze Zeit später verpasste es Radek Duda bei einem zwei auf eins Konter den entscheidenden Querpass in die Mitte zu geben, anstatt es selbst zu versuchen. Sparta überstand diese heiklen Minuten und spielte im Stil einer Spitzenmannschaft wieder weiter nach vorne. So erhöhten sie wiederum in Überzahl auf Zwei-Tore, als nach einer schönen Kombination Vladimír Sièák per Direktschuss zur Stelle war. Die Weißen Tiger waren nun völlig von der Rolle. So wurden die Hauptstädter im weiteren Spielverlauf zum Tore schießen förmlich eingeladen und Petr Tenkrát bedankte sich mit dem 4:1. Mit diesem Zwischenstand endeten auch die zweiten zwanzig Minuten und Liberec stand für den Schlussabschnitt vor einer Mamutaufgabe.
Ohne die richtige Körpersprache und dem nötigen Einsatzwillen erlebten die Weißen Tiger im letzten Drittel jedoch ein echtes Debakel. Besonders das Überzahlspiel der Gastgeber war am heutigen Tag das Prunkstück. Die Scheibe lief dabei wunderbar durch die eigenen Reihen. Diese Kombinationen schafften die Hauptstädter aber auch bei numerischer Ausgeglichenheit. So landete der Puck nach direktem Dreiecksspiel bei Marek Hovorka und dieser bedankte sich artig zum 5:1. Die Hausherren spielten sich nun phasenweise in einen Rausch und markierten bei einem weiteren Powerplay durch Petr Ton den sechsten Treffer. Zuvor scheiterte Ton zwar noch im eins gegen eins an Marek Schwarz, doch mit seinem zweiten Tor an diesem Tag markierte er den 20. Saisontreffer. Sparta spielte in der Folge weiter nach vorn und wenn das Selbstvertrauen einmal groß ist, dann gelingen auch Treffer wie durch Petr Tenkrát, der die Scheibe mit aller Kraft und Genaugkeit zum 7:1 in den Winkel jagte. Für den ärmsten Spieler in Reihen der Weißen Tiger, Goalie Marek Schwarz, war dies auch der letzte Gegentreffer in einer einseitigen Partie. Ihn ersetzte Tomas Vovsrda, doch auch er sollte einmal hinter sich greifen. Kurz vor dem Spielende marschierte Jaroslav Hlinka durch die Abwehr der Jeschkenstädter und versenkte den Puck mit einem feinen Rückhandschlenzer locker leicht zum 8:1 Endstand in die Maschen.
Trainerstimmen
Jan Votruba (HC Sparta Prag): "Wir hatten ein wenig Angst vor dem Spiel, weil wir das letzte Mal am Sonntag gespielt hatten und Liberec bereits am Dienstag. Die Begegnung begannen wir aber gut und waren nur fünf Sekunden vor der ersten Drittelpause etwas unaufmerksam. Nach zwei Minuten des zweiten Drittel hatte Liberec eine zwei auf eins Chance, nutzten diese aber nicht und danach haben wir wirklich gut gespielt. Wir freuen uns besonders über die Ausnutzung der Überzahlspiele. Wir zeigten eine sehr gute Leistung, unterstützt durch eine gute defensive Leistung und einen hervorragenden Torhüter."Filip Pešán (Bílí Tygøi Liberec): "Sparta zeigte heute die echte Stärke des Kaders und war vor allem in Überzahl sehr stark. Ich denke bei 5 gegen 5 waren wir nicht die schlechtere Mannschaft. Marek Schwarz wollte heute unbedingt spielen um weiter Praxis zu bekommen. Es tut mir heute leid für ihn, glaube aber nicht das er eine schlechte Leistung zeigte. Er hat gekämpft, doch nach dem fünften und sechsten Gegentor habe ich ihm signalisiert, dass er aus seinem Tor gehen kann, wenn er will. Ich ziehe den Hut vor ihm."