Liberec rettet sich in Zlín über die Ziellinie
Liberec ging mit einer schmeichelhaften 1:0 Führung in die erste Drittelpause. Das Chancenplus lag schon im ersten Durchgang klar auf Seiten der Gastgeber, doch Zlín verpasste auch im zweiten Drittel einen Torerfolg. Als dann im Schlussdurchgang der verdiente Ausgleich fiel, antworteten die Weißen Tiger eiskalt mit einem Doppelschlag. PSG erzielte noch den Anschlusstreffer, aber die folgende Schlussoffensive der Heimmannschaft war nicht von Erfolg gekrönt. Liberec konnte sich nach schwachem Start im Verlaufe der Begegnung zwar stabilisieren, doch schließlich gingen die drei etwas glücklichen Punkte vor allem auf das Konto des abermals starken Goalies Roman Will.
33. Spieltag Tipsport Extraliga: PSG Zlín vs. Bílí Tygři Liberec 2:3 (0:1, 0:0, 2:2)PSG Zlín: Kašík (Štůrala) – Marušák, Kotvan, Matějíček, Žižka, Řezníček, Blaťák, O. Horák, Padrnos – Říčka, P. Holík, Šťastný – Kubiš, Popelka, Bukarts – O. Veselý, R. Vlach, Okál – Gago, Karafiát, J. Ondráček.
Bílí Tygři Liberec: Will (Lašák) – R. Šimek, Ševc, Vitásek, Pyrochta, Jánošík, Havlín – Ordoš, P. Jelínek, L. Krenželok – Svačina, Bulíř, Radivojevič – J. Stránský, Bližňák, Bartovič – Martin Procházka, Vantuch, J. Vlach.
Torschützen: 41. Okál (J. Ondráček), 48. Kubiš (Popelka, Matějíček) – 16. Bartovič (J. Stránský, Pyrochta), 41. Svačina (Bulíř), 42. Bližňák (Ševc). Schiedsrichter: Mrkva, Polák – Hlavatý, Tošenovjan. Strafen: 5:3. Ausnutzung: 1:2. Unterzahltore: 1:0. Zuschauer: 5.445. Torschüsse: 33:27. Spielstände: 0:1, 1:1, 1:3, 2:3. Spieler des Spiels: Libor Kašík (PSG Zlín) - Roman Will (Bílí Tygři Liberec).
Spielbericht
Die Gastgeber starteten aktiver in diese Begegnung und beschäftigten Roman Will im Tor der Tiger sofort. In der 4. Minute kamen die Widder zu ihrer ersten richtig guten Chance, doch ließ sich Will beim Bauerntrick-Versuch von Roman Vlach nicht überraschen. Auch anschließend blieben die Mähren auf dem Gaspedal. In Person von Dalibor Řezníček sowie Jiří Karafiát brachte man die Jeschkenstädter zunehmend in Bedrängnis. Richtig brenzlig wurde es dann, als Pavel Kubiš allein vor Will auftauchte und die Scheibe nur um Haaresbreite über den Querbalken setzte. Von Liberec war bis dahin kaum etwas zu sehen, während Zlín einen guten Spielaufbau aus den eigenen Reihen heraus zeigte. Die Weißen Tiger konnten sich bei ihrem Torsteher bedanken, der seine Vordermänner auch gegen Vlach und Popelka vor einem Gegentor bewahrte. Für ein erstes Achtungszeichen des Meisters sorgte Michal Bulíř in der 14. Minute, doch Libor Kašík im PSG-Gehäuse parierte in starker Manier. Nach einer Viertelstunde gelang Liberec die völlig überraschende Führung. Milan Bartovič stand bei einem Abpraller goldrichtig und staubte zum 1:0 für die Tiger ab. Anschließend passierte nicht mehr viel. Eine deutlich aktivere Zlíner Mannschaft konnte aus ihrem klaren Chancenplus im ersten Durchgang kein Kapital schlagen, wodurch es mit einer sehr schmeichelhaften Führung für die Nordböhmen in die erste Drittelpause ging.
Auch nach Wiederbeginn gehörte die erste gute Chance den mährischen Gastgebern. Roman Vlach setzte sich über links bis vor das Gehäuse durch, wo er jedoch mit Liberec-Goalie Will seinen Meister fand. Anschließend durften die Jeschkenstädter erstmals an diesem Abend in Überzahl spielen, doch viel lief bei diesem Powerplay nicht zusammen. Scheinbar ließen sich die Gastgeber aber in dieser Phase ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen. Die Partie verlor etwas an Fahrt, was jedoch plötzlich den Tigern entgegen kam. Nach einer guten Kombination scheiterte erst Martin Procházka und auch kurz darauf, als Zlín im Aufbauspiel den Puck hergab, brachte Branko Radivojevič die Scheibe nicht im Tor unter. Kurzzeitig agierte Liberec gar so druckvoll, dass es einem Powerplay ähnelte. Von PSG war in den letzten Minuten des zweiten Drittels plötzlich nichts mehr zu sehen. Eher gerieten die Gastgeber durch zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Strafzeiten nochmals in Bedrängnis. Torsteher Libor Kašík parierte jedoch 54 Sekunden vor Ablauf der zwanzig Minuten stark gegen Michal Bulíř.
Somit ging es mit einer weiterhin knappen 1:0 Führung für Liberec in den Schlussdurchgang. Doch es dauerte nur wenige Sekunden, da erzielte Zlín ausgerechnet bei einem Liberecer Überzahlspiel den Ausgleich. Die Gastgeber profitierten hierbei von einem individuellen Scheibenverlust der Tiger im Spielaufbau. Jiří Ondráček legte auf Zdeněk Okál zurück, der bei freier Schussbahn auf 1:1 stellte. Die Antwort der Nordböhmen folgte jedoch prompt. In Überzahl spielend, dauerte es nur neun Sekunden, da hämmerte Vladimír Svačina nach Querpass von Michal Bulíř den Puck zum 1:2 in die Maschen. Keine Minute später gelang den Weißen Tigern gar der Doppelpack. Torsteher Kašík ließ den Schuss von Martin Ševc prallen und im Nachstochern war Mario Bližňák erfolgreich. Nach diesen zwei Gegentoren innerhalb von nur 56 Sekunden schüttelten sich die gastgebenden Widder nur kurz, um gleich wieder Fahrt aufzunehmen. Erst verhinderte abermals Roman Will im Liberecer Kasten den Anschlusstreffer, der jedoch wenig später während des ersten Überzahlspiels der Heimmannschaft fiel. Pavel Kubiš stand hierbei völlig frei vor dem Tor und blieb eiskalt. Anschließend bekam Zlín ein weiteres Powerplay zugesprochen, bei dem man die Tiger nicht unwesentlich beschäftigte. Verteidiger Martin Matějíček blieb jedoch erfolglos und so überstanden die Gäste dieses Unterzahlspiel schadlos. Kurz darauf sorgte Liberec wieder für Torgefahr, doch PSG-Goalie Kašík behielt gegen Jan Ordoš die Nerven. Die letzten zwei Strafminuten dieser Begegnung kassierten gute vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit die Tiger. Beim darauffolgenden Powerplay verpassten die Gastgeber in Person von Pavel Kubiš die Riesenchance auf den Ausgleich, der vor dem eigentlich schon geschlagenen Roman Will die Scheibe nicht im Tor unterbrachte. Zlín lief die Zeit davon. So zog man die letzte Option und nahm den Torsteher für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis. Doch es half nichts mehr. Schließlich sicherten sich effektive Liberecer vor allem Dank einer wiederholt starken Leistung ihres Goalies Roman Will sowie mit einer guten Portion Glück alle drei Punkte.
Trainerstimmen
Martin Hamrlík (PSG Zlín): „Liberec war definitiv der stärkste Gegner seit ich auf der Trainerbank sitze. Wir betrieben Video-Analysen, wobei sich klar zeigte, dass es schwer werden würde, gegen sie etwas zu erzwingen. Doch ich muss dem Team ein Kompliment aussprechen, es war eine ausgeglichene Begegnung. Wir waren dran, das Spiel zu drehen, doch dann unterlief uns ein dummes Foul. Wir verfielen beim Ausgleich nicht in Euphorie, wollten unser System beibehalten und so spielen, um die Begegnung an uns zu reißen. Doch in Unterzahl mussten wir den erneuten Rückstand hinnehmen und dann wurde es schwer, die Partie nochmals zu drehen. Das machte sich auch in den Köpfen der Spieler bemerkbar. Einen Treffer erzielten wir noch, doch für mehr reichte die Kraft nicht.“Filip Pešán (Bílí Tygři Liberec): „Wir hatten uns sorgfältig auf den Gegner vorbereitet, der seit dem Trainerwechsel hochqualitatives und aktives Eishockey zeigt. Das bestätigte sich in den ersten acht Minuten, in denen wir eine Menge Arbeit durch eine aktive Heimmannschaft bekamen. Wir überstanden dies und behielten die Geduld der ersten zehn Minuten das komplette Spiel bei. Bis auf ein paar unnötige Strafzeiten am Ende der Partie agierten wir sehr abgeklärt und ließen die Gastgeber nicht großartig herankommen. Der Wendepunkt des Spiels war, als wir nach dem Treffer beim 5 gegen 3 Powerplay gleich ein weiteres Tor nachlegen konnten. Ich denke das war spielentscheidend.“