Liberec vor einer weiteren unlösbaren Aufgabe in Hradec Králové?

Die Enttäuschung nach dem gestrigen Abend sitzt noch tief, doch der Spielplan ruft schon zum nächsten Duell. Liberec reist am morgigen Sonntag nach Hradec Králové, wo man zuletzt nie erfolgreich war. Ob das diesmal anders ist, entscheidet sich ab 17:00 Uhr.

Was für ein niederschmetternder Start in das Wochenende! Ratlose und leere Gesichter verließen am gestrigen Abend die Home Credit Arena, nachdem Liberec ein Spiel verloren hatte, was man niemals hätte verlieren dürfen. Selten waren die Weißen Tiger ihrem Gegner so deutlich überlegen wie am gestrigen Freitag. Vítkovice reiste als klarer Favorit an den Jeschken, wurde jedoch von den Gastgebern schnell in die Schranken gewiesen. Im Eishockey sollte man generell sehr vorsichtig und erst spät von einer Vorentscheidung sprechen, doch gestern hätten die Tiger schon in den ersten 20 Minuten für eine solche sorgen können. Das eindeutige Chancenplus lag auch im mittleren und letzten Durchgang klar auf Seiten der Einheimischen, doch der Puck wollte nicht ins Tor. Das lag zum einen an einer überragenden Leistung von Ridera-Goalie Bartošák, zum anderen aber auch an der katastrophalen Chancenverwertung der Gastgeber. Und hier war nicht nur Pech, sondern auch ein ganz klares Qualitätsproblem vor dem gegnerischen Gehäuse auszumachen. "Aus meiner Sicht war das ein Kampf zwischen unserem Team und Patrick Bartošák, und wir haben diesen Fight verloren", äußerte sich Tiger-Coach Pešán ernüchtert. "Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Vom System her spielten wir gut, wir hatten eine Menge an Tormöglichkeiten. Doch das Tor fiel einfach nicht. Das schmerzt. Wir hatten das Zepter der Begegnung in der Hand, doch setzten es in nichts zählbares um. Da fühlst du dich hilflos und ungerecht behandelt", brachte es Tiger-Angreifer Bakoš auf den Punkt. Die Gäste aus Ostrava wussten wahrscheinlich selbst nicht, wie sie am Ende zu einem 4:1 Auswärtssieg kamen, doch einen Tag später interessiert das keinen mehr. Die Jeschkenstädter haben nun das zweite Mal in Folge gegen einen Favoriten stark gespielt, doch ernteten sie dafür keinen Lohn. In der entscheidenden Endphase der Hauptrunde ist das Gift für die Psyche, dem man nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit begegnen kann. Dies wird auch morgen ganz wichtig sein, wenn Liberec ein schweres Auswärtsspiel in Hradec Králové antritt.

Der HK Mountfield steht derzeit auf dem 3. Tabellenplatz und verteidigt hier das Heimrecht für das Play-off Viertelfinale, was momentan nur durch Kometa Brno streitig gemacht werden könnte. Nach Startschwierigkeiten zu Beginn der Saison holten die Ostböhmen eindrucksvoll auf. Zwei Siegesserien mit 21 Punkten aus sieben Spielen bzw. 15 Punkten aus sechs Partien verhalfen den Elbestädtern nach vorn. Grundbaustein der bisher erfolgreichen Hauptrunde ist ganz klar die Defensive, denn mit nur 72 Gegentoren hat Hradec Králové mit Abstand die wenigsten Treffer unter den Extraligisten kassiert. Torsteher Patrik Rybár leistete hierbei einen entscheidenden Beitrag, denn mit einer Fangquote von 93,79 % macht ihm derzeit kein anderer Goalie der Liga etwas vor. Anfang Dezember sicherte man sich noch einen erfahrenen Stürmer als Verstärkung für den Schlussspurt in der Hauptrunde. Der 31-jährige Radek Smoleňák wurde bis zum Ende der laufenden Saison von Slovan Bratislava (KHL) ausgeliehen und hat mit 6 (4+2) Punkten in acht Partien für die Löwen schon einiges von dem gezeigt, was er in Europas Topligen gelernt hat. Auch er konnte jedoch nicht verhindern, dass der HK Mountfield seit Mitte Dezember ein wenig schwächelt. So sprangen in den letzten sechs Begegnungen nur acht Punkte heraus. Auch gestern zog man zuhause im Derby gegen Pardubice mit 2:3 den Kürzeren. "Es geht nicht darum, dass wir verloren haben, sondern wie das geschehen ist. Wir waren nicht hungrig auf den Sieg und so scheiterten wir. Wir müssen die Zähne zusammenbeißen, denn dieser Monat ist entscheidend für die Hauptrunde", mahnte Mountfield-Kapitän Bednář. Ein Blick auf die Statistik sagt nichts gutes bevor, denn Liberec hat aus den letzten vier Partien bei den Löwen nur einen Punkt geholt. "Wir müssen jetzt einfach die nächsten paar Spiele bedingungslos annehmen. Ich glaube immer noch, dass uns ein Duell den Kick gibt, wir eine Serie starten und die Saison gut enden wird", blickt Tiger-Stümrer Martin Bakoš hoffnungsvoll voraus. Für ihn kann man übrigens noch bis zum 4. Februar auf shlbloggen.se abstimmen, um ihn zum MVP (most valuable player), also den wertvollsten Spieler der CHL zu machen.

Mountfield HK

Grundlegende Informationen zum Gegner

Trainerstab

Aktuelle Statistik

Jaroslav Bednář  32 (10+22)
Rudolf Červený   31 (17+14)
Petr Koukal      28 (9+19)

Oskars Cibulskis 14 (6+8)
Blaž Gregorc     13 (3+10)
Filip Pavlík     12 (2+10)

Patrik Rybár (1648 Minuten) – 1,49 Gegentore pro Spiel/Fangquote 93,78 %
Jaroslav Pavelka (264 Minuten) – 2,05 Gegentore pro Spiel/Fangquote 93,57 %
Jakub Sedláček (400 Minuten) – 2,40 Gegentore pro Spiel/Fangquote 90,06 %

Ergebnisse der letzten 5 Spiele

32. Spieltag ELH: Mountfield HK vs. Olomouc    2:5   
36. Spieltag ELH: Chomutov vs. Mountfield HK   3:2 n.V.   
37. Spieltag ELH: Mountfield HK vs. Vítkovice  4:0
38. Spieltag ELH: Jihlava vs. Mountfield HK    1:3 
39. Spieltag ELH: Mountfield HK vs. Pardubice  2:3

Bílí Tygri Liberec

Aktuelle Statistik

Martin Bakoš     28 (8+20)
Petr Jelínek     25 (12+13)
Marek Kvapil     23 (9+14)

Martin Ševc      15 (1+14)
Adam Jánošík      8 (6+2)
Filip Pyrochta    7 (2+5)

Roman Will (1746 Minuten) - 3,33 Gegentore pro Spiel/Fangquote 90,04 %
Jaroslav Janus (448 Minuten) - 3,08 Gegentore pro Spiel/Fangquote 88,44 %
Aleš Stezka (100 Minuten) - 4,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,79 %

Ergebnisse der letzten 5 Spiele

36. Spieltag ELH: Brno vs. Liberec       3:2
37. Spieltag ELH: Brno vs. Liberec       0:2
38. Spieltag ELH: Plzeň vs. Liberec      4:2
1/2-Finale Hin CHL: Liberec vs. Växjö    1:1
39. Spieltag ELH: Liberec vs. Vítkovice  1:4

Historische Bilanz zwischen beiden Mannschaften in der Hauptrunde der ELH