BERICHT

Litvínov bleibt für die Weißen Tiger ein echter Angstgegner

L i t v í n o v - Ein weiteres Mal gingen die Weißen Tiger gegen Litvínov leer aus. Bereits im ersten Drittel gerieten die Jeschkenstädter in Rückstand, konnten diesen in den ersten zwanzig Minuten aber noch drehen. Im Mitteldrittel waren die Hausherren deutlich effektiver. Liberec spielte zudem sehr undiszipliniert. Drei Gegentreffer waren letztlich die Quittung für den Tabellenführer. Trotz des Anschlusstreffers ließ Litvínov im Schlussdrittel nichts mehr anbrennen und sicherte sich mit zwei weiteren Toren einen verdienten 6:3 Heimerfolg.

49. Spieltag Tipsport Extraliga: HC Verva Litvínov vs. Bílí Tygři Liberec 6:3 (1:2, 3:1, 2:0)

HC Verva Litvínov: Janus (Petrásek) – Trončinský, Šesták, L. Doudera, Ščotka, Graborenko, Strejček – Myšák, V. Hübl (A), F. Lukeš – Kašpar, J. Mikúš, Válek – Petružálek (A), M. Hanzl, Helt – Jurčík, M. Havelka, Trávníček (C) – Jícha.

Bílí Tygři Liberec: Will (Schwarz) – Derner, Kolmann, Šmíd (A), T. Hanousek, Ševc, Doherty, Stříteský – Birner, L. Hudáček, Lenc – M. Kvapil, Filippi, Ordoš – L. Krenželok, P. Jelínek (C), M. Zachar – Lakatoš, J. Vlach, Valský.

Torschützen: 3. Válek (M. Hanzl, Kašpar), 24. Kašpar (J. Mikúš, Válek), 27. Graborenko (Trončinský), 35. Kašpar (Graborenko, Trončinský), 51. Jurčík (M. Havelka, Trávníček), 57. Trávníček (Trončinský, Šesták) – 5. Birner (L. Hudáček), 9. Valský (J. Vlach), 37. Valský (L. Krenželok, P. Jelínek). Schiedsrichter: Lacina, Pražák – Frodl, Komárek. Strafen: 3:5. Ausnutzung: 2:0. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 4.587. Torschüsse: 28:24. Spielstände: 1:0, 1:2, 4:2, 4:3, 6:3. Spieler des Spiels: Lukáš Kašpar (HC Verva Litvínov) – Jakub Valský (Bílí Tygři Liberec).

Spielbericht

Das Auswärtsspiel in Litvínov startete für die Weißen Tiger nicht gut, denn die Hausherren gingen schnell in Führung. Die ersten Minuten gehörten den heimischen Benzinmännern, die auch folgerichtig in Führung gingen. Liberec agierte in der Defensisive etwas zu sorglos, wodurch Lukáš Válek freistehend vollenden konnte. Liberec fühlte sich durch den Gegentreffer an der Ehre gekitzelt und schlug nur zwei Minuten später zurück. Auf Zuspiel von Hudáček überwand Michal Birner Litvínov-Goalie Janus per Flachschuss durch die Schoner. Die Hausherren versuchten zurückzuschlagen, doch Mikúš verfehlte frei vor dem Tor auftauchend etwas kläglich. Deutlich effektiver waren die Weißen Tiger. In der 9. Spielminute gingen die Jeschkenstädter in Führung. Nach Puckgewinn im eigenen Drittel bediente Vlach den an der Mittellinie lauernden Jakub Valský, der frei auf Janus zulaufend die Ruhe behielt und perfekt mit der Rückhand vollstreckte. Bis zum Ablauf der ersten zwanzig Minuten entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Beide Teams hatten noch jeweils eine gute Chance. Die größte Gelegenheit verpassten die Gastgeber in der Schlussminute. Nach einem schnellen Gegenstoß wehrte Liberec-Goalie Will den Schuss von Hübl mit dem Schoner zur Seite ab und parierte anschließend mit einer überragenden Fanghandparade gegen den Nachschuss von Trávníček. Mit diesem tollen Save endete ein gutes erstes Drittel.

Das zweite Drittel ging an die Hausherren. Litvínov kam vier Minuten nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Bei einem schönen Spielzug bediente Mikúš seinen Sturmpartner Lukáš Kašpar am langen Pfosten, der wenig Mühe hatte, zu vollenden. Drei Zeigerumdrehungen später drehte Litvínov den Zwischenstand in die eigene Richtung. Diesmal war in Überzahl Verteidiger Roman Graborenko von der blauen Linie zur Stelle. Liberec-Goalie Will wurde dabei die Sicht versperrt. Die Jeschkenstädter brauchten einige Zeit, um sich von diesem Doppelschlag zu erholen. Leider agierten die Weißen Tiger weiter sehr undiszipliniert und kassierten während einer weiteren Unterzahlsituation den vierten Gegentreffer. Litvínov zog ein gutes Powerplay auf, bei dem Lukáš Kašpar seinen zweiten Treffer an diesem Abend markierte. Nun war der Tabellenführer aus Liberec noch mehr gefordert und bekam wenig später die Chance, ebenfalls mit einem Spieler mehr auf dem Eis den Anschluss herzustellen. Das funktionierte, denn nach schöner Vorarbeit von Krenželok netzte Jakub Valský freistehend ein und erzielte damit ebenfalls seinen zweiten Streich in dieser Partie. Aus Sicht der Weißen Tiger blieb es bis zur zweiten Drittelpause bei diesem knappen Rückstand.

Zu Beginn des Schlussdrittels wollten die Hausherren schnell für klare Verhältnisse sorgen und gingen mit hohem Tempo zu Werke. Liberec musste in der Defensive einige Arbeit verrichten. Die Partie wog hin und her, wobei den Hausherren der unbedingte Wille deutlich anzumerken war. Neun Minuten vor der Schlusssirene machte Litvínov die Vorentscheidung auch perfekt. Die Gäste agierten in der Rückwärtsbewegung zu sorglos, was die Benzinmänner eiskalt bestraften. Havelka erkämpfte sich wunderbar den Puck und passte zum mitgelaufenen Ondřej Jurčík. Der kantige Angreifer fand mit einem Schuss aus spitzem Winkel die Lücke vorbei an Roman Will. Liberec wollte noch einmal den Anschluss herstellen, doch Janus parierte stark gegen den Versuch von Hudáček. Vier Minuten vor Schluss war es vorbei für Liberec. Es kam noch schlimmer und die Weißen Tiger mussten den sechsten Gegentreffer schlucken. Einen langen hohen Pass aus dem Drittel der Gastgeber erreichte Litvínov-Kapitän Michal Trávníček. Der langjährige Erzgebirgler lief alleine auf das Liberecer Tor zu und behielt die Ruhe sowie Übersicht. Dieser Treffer zum 6:3 war letztlich auch der Endstand.

Trainerstimmen

Jiří Šlégr (HC Verva Litvínov): „Wir hatten einen klaren Auftrag und Plan. Wir wollten mit dem neuen System, welches wir diese Woche trainierten, ins Spiel gehen. Das haben wir versucht, doch leider kassierten wir aufgrund der anfänglichen Nervosität zwei Gegentore, bei denen wir zwei Fehler gemacht haben. Ich fühlte aber bei den Jungs, dass sie gut damit umgehen konnten. Wir sagten uns zwischen dem ersten und zweiten Drittel, dass wir dabei bleiben müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, und so kam es dann auch. Ich bin froh, dass es zu unserem Vorteil wurde. Heute mussten wir uns auf uns selbst konzentrieren, nicht auf das, was anderen spielen. Wir haben gegen einen sehr guten und starken Gegner gespielt. Ich muss das gesamte Team dafür loben, wie es zusammengehalten und gekämpft hat.“

Filip Pešán (Bílí Tygři Liberec): „Der Heimmannschaft half offensichtlich die Änderung im Traineramt mit Jirka Šlegr an der Spitze. Sie spielten ein sehr einfaches, effizientes und energiegeladenes Eishockey. Wir waren nicht so cool wie Litvínov und haben zu umständliches Hockey gespielt, womit man am Ende der Hauptrunde keine Chance hat. Ich persönlich musste stark über das Verhalten von Spielern wie Havelka nachdenken, der vom Schiedsrichter nach Fouls befragt wurde. Dreimal wurde er angehört und dann lacht er über unsere Spieler. Ich denke das ist respektlos gegenüber dem Gegner, den Schiedsrichtern und der gesamten Extraliga im Allgemeinen.“

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