Mit Rückenwind nach Pardubice

Nach dem Erfolg über Sparta Prag fährt Liberec am morgigen Freitag nach Pardubice. Setzt sich der Aufwärtstrend für die Tiger an der Elbe fort? In der Tipsport arena empfängt die heimschwächste Mannschaft das auswärtsschwächste Team der Liga. Spielbeginn ist 17:00 Uhr.

Die Weißen Tiger konnten am gestrigen Mittwoch ihre starke Heimbilanz ausbauen. Im Duell unter Tabellennachbarn besiegten die Jeschkenstädter die Gäste von Sparta Prag mit 5:4 n.V. Da Spiele gegen den Hauptstadtclub immer prestigeträchtig sind, fanden sich trotz eines Mittwochabend-Duells knapp 6000 Zuschauer in der Home Credit Arena ein. Die meisten von ihnen riss es schon nach 15 Sekunden von ihren Sitzen, als Liberec durch Jelínek in Führung ging. Ebenso mitreißend war der 8-Sekunden-Doppelpack der Gastgeber im dritten Drittel, mit welchem die Nordböhmen den Spielstand zwischenzeitlich zum 4:3 drehten. Doch zu einer attraktiven und chancenreichen Begegnung leisteten auch die Prager ihren Anteil. Sparta erwies sich in einem äußerst engen Duell (beide Teams führten in 60 Minuten je zweimal) als hartnäckiger Kontrahent, der auch spielstärker als die Hausherren agierte. Die Punkteteilung nach der regulären Spielzeit ging ansolut in Ordnung. Den Zusatz-Zähler holten sich die Tiger auch aufgrund ihres derzeitigen Aufwindes. Ein ganz besonderer Abend war es für Tiger-Angreifer Milan Bartovič. Sein Sohn Adrien wurde aufgrund beispielhafter sportlicher und schulischer Leistungen in der Liberecer Eishockey-Jugendakademie vor dem Spiel auf das Eis geholt, um gemeinsam mit seinem Vater der Nationalhymne zu lauschen. Letztgenannter steuerte dann mit einem sehenswerten Treffer, seinem ersten Saisontor, zum Heimsieg bei. "Als er davon erfuhr, hat er sich sehr gefreut. Es war schön, dass ich mit ihm gemeinsam den Start in das Spiel erleben konnte. Ich denke Adrien hat das extrem genossen. (...) Ich freue mich ganz besonders, dass ich mit meinem Tor dem Team helfe konnte, stark aufspielende Spartaner zu besiegen. Für mich und Adrien war das eine exzellente Erfahrung, an die wir beide uns lange zurück erinnern werden", sagte der 36-jährige Slowake.

Am morigen Freitag steht für die Liberecer das nächste Auswärtsspiel auf dem Plan. Mit dem Rückenwind von wettbewerbsübergreifend 10 Punkten aus vier Partien treten sie die Reise nach Ostböhmen an, wo sie von Dynamo Pardubice empfangen werden. Die Rennpferde sind derzeit das heimschwächste Team der Liga, weshalb Liberec nicht nur angesichts der derzeit ansteigenden Formkurve mit dem klaren Ziel eines Auswärtsdreiers in diese Begegnung gehen wird. Mit 24 Punkten steht Pardubice auf dem vorletzten Tabellenplatz. Dass Liberec bei nur drei Zählern mehr vier Plätze vor den Elbestädtern rangiert, verdeutlicht, wie eng es derzeit im unteren Tabellendrittel zugeht. Dynamo erlebte mit nur 9 Punkten aus den ersten zehn Partien einen schwachen Start in die Spielzeit. Seit Oktober stabilisierte man sich zumindest, doch ohne eine Siegesserie ist es schwer, nach dem Negativlauf zu Saisonbeginn nun den Tabellenkeller zu verlassen. Immerhin gab es gestern einen Erfolg zu feiern, der Selbstvertrauen schafft. Beim Meister in Brno holte sich die Truppe um Kapitän Tomáš Rolinek mit dem 2:1 n.V. zwei unerwartete Punkte. "Ich danke dem ganzen Team für diesen sehr bewussten Auftritt, insbesondere Goalie Ondřej Kacetl, der uns in schwierigen Situationen im Spiel hielt. Wir haben die Qualität unseres Gegners respektiert und geduldig gekämpft", äußerte sich Pardubice-Assistenztrainer Pavel Marek. Zuletzt trennte man sich von einem Neuzugang, welcher die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Der Kanadier Peter Quenneville kam mit der Empfehlung von 52 kanadischen Punkten in 52 dänischen Ligaspielen aus Aalborg in die Pfefferkuchenstadt, musste nach nur 3 Punkten in zwölf Extraliga-Einsätzen aber seine Koffer schon wieder packen. Pardubice hat das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften Anfang Oktober in Liberec mit 1:4 verloren und demzufolge etwas gut zu machen. Liberec möchte hingegen den aktuellen Aufwärtstrend auch auf fremdem Eis, wo man nach wie vor die schwächste Ligabilanz aufweist, fortsetzen. Für Neuzugang Marek Kvapil, der bereits gegen Prag seine individuelle Klasse einige Male aufblitzen ließ (seine Reihe schoss zwei Tore), wird es das erste Gastspiel im Tiger-Dress. "Ich denke dieses Team hat Qualität und wird dies mit der Zeit auch erkennen lassen", äußerte sich der 32-jährige über seine neue Mannschaft und gab gleichzeitig zu verstehen, dass er derzeit seinen Trainingsrückstand aufholen sowie Spielpraxis sammeln muss. Gute Nachrichten ließ auch der langzeitverletzte Tiger-Angreifer Mário Bližňák verlauten, der nach eigener Aussage denkt, Ende November wieder einsatzfähig zu sein.

HC Dynamo Pardubice

Grundlegende Informationen zum Gegner

Trainerstab

David Tomášek     14 (6+8)
Tomáš Rolinek     10 (3+7)
Sacha Treille      8 (5+3)  

Marek Trončinský  11 (3+8)
Jacob Cardwell    11 (1+10)
Ty Wishart        6  (2+4)

Milan Klouček (614 Minuten) – 2,25 Gegentore pro Spiel/Fangquote 92,48 %
Ondřej Kacetl (515 Minuten) – 3,38 Gegentore pro Spiel/Fangquote 87,71 %
Martin Růžička (145 Minuten) – 4,97 Gegentore pro Spiel/Fangquote 83,78 %

4. Spieltag ELH: Pardubice vs. Ml. Boleslav  3:0  
5. Spieltag ELH: Pardubice vs. Vítkovice     3:4 
6. Spieltag ELH: Jihlava vs. Pardubice       2:3 n.P.
7. Spieltag ELH: Pardubice vs. Plzeň         0:4
8. Spieltag ELH: Brno vs. Pardubice          1:2 n.V.

Martin Bakoš     14 (5+9)
Michal Bulíř     12 (7+5)
Lukáš Jašek       9 (3+6)

Martin Ševc       9 (1+8)
Filip Pyrochta    6 (1+5)
Adam Jánošík      5 (4+1)

Roman Will (989 Minuten) - 2,73 Gegentore pro Spiel/Fangquote 89,61 %
Jaroslav Janus (121 Minuten) - 3,47 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,27 %
Aleš Stezka (100 Minuten) - 4,20 Gegentore pro Spiel/Fangquote 86,79 %

17. Spieltag ELH: Liberec vs. Olomouc        3:2 n.P.
19. Spieltag ELH: Liberec vs. Třinec         5:3
20. Spieltag ELH: Chomutov vs. Liberec       3:4 n.V.
1-16-Finale CHL: Frölunda vs. Liberec        4:6 n.V.
21. Spieltag ELH: Liberec vs. Sparta         5:4 n.V.