BERICHT

Raubkatzen vertreiben Indianer mit sieben Bissen aus der eigenen Arena

L i b e r e c - An dieses Heimspiel der Weißen Tiger werden sich die Fans beider Lager noch lange erinnern. Liberec agierte im wahrsten Sinne als eine Spitzenmannschaft und drehte gegen einen unmittelbaren Kontrahenten in der Tabelle so richtig auf. Auf die 2:3 Niederlage vom vergangenen Dienstag in Plzeò folgte nun in Liberec die knallharte Revanche. Am Ende stand ein überragender 7:1 Erfolg der heimischen Raubkatzen auf der Anzeigetafel, der vollkommen in Ordnung ging.

37. Spieltag Tipsport Extraliga: Bílí Tygøi Liberec vs. HC Škoda Plzeò 7:1 (2:0, 4:0, 1:1)

Bílí Tygøi Liberec: Hrachovina (Žajdlík) – Šmíd (A), Knot, Derner, Graborenko, Kotvan, T. Hanousek, Kunst – Birner, Bulíø, Ordoš – Marosz, L. Hudáèek, Lenc – L. Krenželok, P. Jelínek (C), M. Zachar – J. Vlach, A. Musil, Prùžek.

HC Škoda Plzeò: Koláø (ab 21 - 40. Frodl) – Budík, Èerešòák, Pulpán (A), Moravèík, Jank, L. Kaòák, Vráblík – Kantner, Mertl (A), Gulaš (C) – P. Zdráhal, Kracík, Pour – Straka, V. Nìmec, Rob – Kodýtek, Kolda.

Torschützen: 11. Bulíø (Šmíd), 12. J. Vlach (Ordoš, Bulíø), 26. Birner (Bulíø), 32. T. Hanousek (Birner), 32. L. Hudáèek (Marosz, Kotvan), 39. L. Hudáèek (Ordoš, Birner), 56. M. Zachar – 60. Rob (Kracík). Schiedsrichter: Lacina, Heikinnen – Ganger, Klouèek. Strafen: 4:2. Ausnutzung: 1:0. Unterzahltore: 1:0. Zuschauer: 7.308. Torschüsse: 24:25. Spielstände: 7:0, 7:1. Spieler des Spiels: Libor Hudáèek (Bílí Tygøi Liberec) – Michal Moravèík (HC Škoda Plzeò).

Spielbericht

Liberec wollte nach der knappen Niederlage vom vergangenen Dienstag nun in der heimischen Home Credit Arena eine Revanche. Hierbei taten sich Weißen Tiger anfangs sehr schwer. Bereits nach wenigen Sekunden musste man erstmals in Unterzahl spielen, überstand dies jedoch schadlos. Dadurch fand Liberec nicht richtig gut rein in dieses Spiel, denn die Gäste aus Plzeò waren spielbestimmend. Tiger-Goalie Hrachovina musste stets aufmerksam sein und hatte etwas Glück, dass der freistehende Mertl auf Zuspiel von Gulaš nicht genauer zielte. Die Hausherren versuchten sich in die Partie zu kämpfen, was sie mit zwei richtig starken Aktionen zwischen der 11. und 12. Spielminute auf schafften. Mit zwei überragenden Einzelaktionen, als zunächst Birner die halbe Mannschaft der Indianer stehen ließ und anschließend Verteidiger Šmíd die weiterhin nur als Zuschauer agierenden Gäste austanzte, brachte der völlig freistehende Michal Bulíø den Puck aus Nahdistanz über die Linie. Nur knapp eineinhalb Minuten später zappelte die Scheibe ein zweites Mal im Tor von Plzeò-Goalie Koláø. Einem schon fast verlorenen Puck eilte der agile Ordoš hinterher, schnappte sich das Streitobjekt und bediente den mitgelaufenen Jaroslav Vlach, der per Direktabnahme humorlos den überraschten Koláø im kurzen Eck erwischte. Liberec lag somit 2:0 in Führung, da die Weißen Tiger aus zwei Möglichkeiten auch prompt zwei Tore machten. Die Gäste mussten sich nach diesem doppelten Schock erst einmal schütteln und wollten im zweiten Drittel neu angreifen.

In den zweiten zwanzig Minuten nahm Plzeò zudem einen Torwartwechsel vor, der sich letztlich aber überhaupt nicht auszahlen sollte. Die Hausherren fingen so langsam aber sich an, die Begegnung zu kontrollieren. Mit der ersten Überzahl an diesem Abend erhöhten die Jeschkenstädter auf drei Tore, indem Michal Birner dem Schuss von Bulíø die entscheidende Richtungsänderung gab. Anschließend waren die Gäste weiter bemüht, selbst für Gefahr zu sorgen, was auch gelang. Letztlich war jedoch stets Goalie Hrachovina ein nicht zu überlistender Faktor zugunsten der Hausherren. Er stand sicher in seinem Kasten und parierte jeden Schuss auf sein Tor. So auch in der 32. Spielminute, als er gegen den frei zum Abschluss kommenden Pour mit dem Schoner zur Stelle war. Nach dieser Parade lief Liberec einen schnellen Gegenangriff, welchen nach schönem Zusammenspiel zwischen Birner und Tomáš Hanousek letztgenannter eiskalt verwandeln konnte. Nur 14 Sekunden nach Wiederaufnahme des Spiels erhöhte der frei durchgelaufene Libor Hudáèek auf 5:0. Die Home Credit Arena stand Kopf und Plzeò war völlig von der Rolle. Die Weißen Tiger konnten gegen die Indianer nun machen, was sie wollten und erzielten eineinhalb Minuten vor der zweiten Pausensirene den sechsten Treffer. Wiederum war es Libor Hudáèek, der zum Jubeln abdrehte.

Nach diesem außergewöhnlichen zweiten Drittel musste das Schlussdrittel nicht mehr über den Sieger entscheiden. Plzeò wechselte ein zweites Mal den Torhüter und war um Ergebniskosmetik bemüht. Beide Teams ließen nun nicht locker und lieferten sich ein schnelles hoch-und-runter. Für den neutralen Zuschauer war es nun ein durchaus ausgeglichenes Spiel, wobei die Liberecer Anhänger natürlich auf weitere Treffer hofften. Ein Schmankerl hatten sich die Jeschkenstädter dann trotz der sicheren Führung doch noch aufgehoben. In Unterzahl spielend, gelang Marek Zachar der Short-Hander. Nach einem schlechten Pass der Gäste trat der wahnsinnig schnelle Stürmer in seiner besonderen Manier an und überrannte den zurück geeilten Indianer-Verteidiger förmlich. Mit der nötigen Eleganz schob er die Scheibe durch die Beine von Koláø zum siebten Streich. Nun wollte Liberec natürlich auch noch den bis dahin starken Hrachovina den Shutout schenken, doch dazu kam es nicht. Eine halbe Minute vor der Schlusssirene vertändelte Birner den Puck an der eigenen blauen Linie, wodurch Luboš Rob alleine vor Hrachovina einnetzen durfte. Dieser Gegentreffer trübte zwar etwas die Stimmung in der fast ausverkauften Home Credit Arena, tat den ausgelassenen Feierlichkeiten nach Ablauf der Spielzeit jedoch keinen Abbruch. Einen 7:1 Heimsieg gegen Plzeò sollte man auch tunlichst gebührend feiern.

Trainerstimmen

Patrik Augusta (Bílí Tygøi Liberec): „Der Anfang entsprach überhaupt nicht dem Ende des Spiels. Wir spielten sofort in Unterzahl und ließen die Gäste zum Zug kommen, wir waren nervöser und hatten Probleme. Die eigenen Treffer haben uns geholfen, denn wir waren produktiv. Es war die Effizienz, die entschied. Das Ergebnis sagt meiner Meinung nach überhaupt nichts über das Spiel aus. Im Schlussdrittel war die Partie praktisch zu Ende und wir sahen ein schönes Eishockey-Event.“

Ladislav Èihák (HC Škoda Plzeò): „Das Ergebnis ist klar und die Liberec-Fans haben es heute genossen. Wir haben kein gutes Spiel gezeigt. Die Heimmannschaft überrannte uns, nutzte die Chancen im ersten Drittel und führte mit 2:0. Es war dadurch schwer für uns. Im zweiten Drittel haben wir versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Wir haben den Torhüter gewechselt und wollten versuchen, in das Spiel zurück zu kommen, doch wir waren nicht erfolgreich und haben nach einem unsinnigen Foul das 3:0 kassiert. Liberec ist wie man sehen konnte ein erfahrenes Team. Immerhin haben sie erst zweimal zu Hause verloren. Das einzig positive war, dass wir in der zweiten Drittelpause zu uns sagten, dass wir nun rausgehen sollten, um zu versuchen, das Schlussdrittel zu gewinnen. Zumindest haben wir kurz vor dem Ende noch einen Treffer erzielt. Natürlich gratuliere ich dem Gegner zu einem klaren Sieg."

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