BERICHT

Weihnachtliches Duell unter Tabellennachbarn

Am zweiten Weihnachtsfeiertag reist Liberec nach Litvínov, wo es ab 15:30 Uhr zu einem Duell unter Tabellennachbarn kommt. Können die Weißen Tiger die aktuelle Schwächephase der Chemiker nutzen?

Die Weißen Tiger kamen am vergangenen Mittwoch richtig gut aus der Länderspielpause und punkteten in Hradec Králové dreifach. In einem spielerisch schwachen ersten Drittel ging Liberec durch den Nationalmannschaftsdebütanten Jakub Rychlovský in Führung. Die Gastgeber ließen anschließend mehrere Überzahlchancen ungenutzt, was Liberec mit dem 0:2 eine halbe Minute vor der Pausensirene bestrafte. In den zweiten zwanzig Minuten verkürzten die Hausherren schnell und schossen 14-mal auf das Tor, doch trafen sie erst ein zweites Mal, nachdem die effektiven Jeschkenstädter von vier Versuchen zwei versenkt hatten. Mit 2:4 ging es in das Schlussdrittel, in welchem Mountfield HK in Sachen Torschüsse weiterhin vorn lag und gegen Ende auch gefährlicher agierte, aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen konnte. Ronald Knot entschied mit einem Empty-Net-Tor zum 2:5 die Partie endgültig. Neben der Liberecer Torschusseffizienz von 22,73 % war die Leistung von Goalie Lukáš Paøík mit einer Fangquote von 93.75 % spielentscheidend. Der 22-jährige wechselte erst Ende November vom zweitklassigen Litomìøice nach Liberec und erlebt seither einen Extraligaeinstieg nach Maß. "Das erste Drittel gab den Ton für das Spiel vor, wir mussten danach bergan schieben. Liberec bestrafte unsere ungeschickten Fehler und obwohl wir bis zum Schluss kämpften, denke ich, haben sie verdient gewonnen", kommentierte HK-Coach Martinec das Aufeinandertreffen. "Wir sind zufrieden mit der Begegnung. Wir kamen gut rein und es war wichtig, dass wir gute Bewegung und Bereitschaft zeigten und dem Heimteam in den Zweikämpfen in nichts nachstanden", freute sich hingegen Tiger-Co-Trainer Kudrna. Die Weißen Tiger sind mit diesem dritten Sieg in Folge erstmals in dieser Saison auf den begehrten Tabellenplatz vier geklettert. Nachdem der komplette 29. Spieltag am letzten Freitag abgesagt wurde, reist Trainer Filip Pešán nun am zweiten Weihnachtsfeiertag mit seiner Mannschaft nach Litvínov. In Litvínov wird es zu einem echten Duell unter Tabellennachbarn kommen. Liberec steht - bei einem absolvierten Spiel mehr - mit der gleichen Punktzahl aber dem um zwei Tore besseren Torverhältnis auf Rang vier, der HC VERVA rangiert auf Platz fünf. Die Saison des Teams vom Fuße des Erzgebirges verlief bisher klar zweigeteilt. Nach der Auftaktniederlage in Pardubice gewannen die Chemiker elf Partien am Stück. So kamen schnell Erinnerungen an die Spielzeit 2014/15 hoch, als Litvínov überraschend dem Titel holte. Doch mit dem November setzte ein Abwärtstrend ein. Das Team um Coach Karel Mlejnek hat in den letzten zwölf Partien nur zehn Zähler geholt und reiht sich mit dieser Bilanz im unteren Drittel der Liga ein. „Ich schaue mir das überhaupt nicht an. Ich möchte in jedem Spiel 110 Prozent geben, was hinter uns war, ist hinter uns. Tatsächlich weiß ich nicht einmal, dass wir eine solche Serie haben“, versuchte Stürmer Ondøej Kaše zuletzt, die derzeitige Lage sachlich anzunehmen. Im letzten Heimspiel gegen Plzeò traf er erst acht Sekunden vor Schluss zum 2:2, VERVA unterlag allerdings im Penaltyschießen. "Ich denke die Tage, an denen den technisch versierten Teams nach der Hälfte der Saison Flügel wachsen, sind vorbei. Das sehe ich nun schon die zweite Spielzeit. Meiner Meinung nach sind die Partien jetzt noch ausgeglichener als am Anfang der Saison. Jeder Punkt zählt", sagte Coach Mlejnek, der von 2016 bis 2018 Co-Trainer in Liberec war, nach dem Duell gegen die Indianer. Trotz der aktuellen Phase der Schwarz-Gelben werden sich die Weißen Tiger bewusst sein, dass Litvínov nach wie vor die beste Heimmannschaft der Liga ist. Das musste Liberec schon beim ersten Aufeinandertreffen im Eisstadion des Ivan Hlinka erfahren, als man mit 1:4 unterlag.

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