BERICHT

Zehn Fragen an Trainer Jiøí Kalous

Zweimal ist Trainer Jiøí Kalous im Halbfinale an Pardubice gescheitert. Wir haben dem Coach von Liberec zehn Fragen nach der Saison gestellt, welche Sie in diesem Interview nachlesen können.

Herr Trainer, wie bewerten Sie im Nachhinein die Saison?
Für eine ausführliche Bewertung ist es noch zu früh. Dazu ist es notwendig jede Menge Informationen von Beginn der Saison an zu bewerten. Von der Sommervorbereitung, über die Vorbereitungsspiele, Hauptrunde bis zu den Play-offs. Ich muss aber sagen, dass Halbfinale ist ein sehr gutes Ergebnis. Natürlich hätten wir uns einen Einzug in das Finale gewünscht, also sind wir jetzt nun sehr traurig darüber. Ich muss aber zugeben, dass Pardubice einen Schritt besser war und verdient im Finale steht.

 
 
Trainer Jiøí Kalous im Interview.
 
 
Im Halbfinale hat Jaroslav Kudrna eine Sperre von zwei Spielen bekommen. Was sagen Sie dazu?
Ich habe die Situation gesehen und es war ein harter Kampf bei hoher Geschwindigkeit. Leider war es im Bereich des Kopfes und Hals, was nach den Regeln ein Foul ist und Jaroslav dadurch zwei Spiele gesperrt wurde. Ich will, dass meine Spieler hart agieren, aber immer fair bleiben und Jarda konnte nicht mehr ausweichen. Seine Hände nahm er nicht nach oben, denn er hatte sie am Körper und fuhr den Zweikampf zu Ende. Jaroslav hat uns sehr gefehlt, was man unserem Spiel anmerkte. Wir kamen mit dieser Situation nicht zurecht.

Was fehlte, um an Pardubice vorbei zu kommen?
Ich denke, dass Pardubice gegenüber unseren Spielern mehr Erfahrung mit engen Partien hatte. Glauben Sie mir, alle unserer Spieler haben ihr Bestes gegeben und wollten unbedingt das Finale erreichen. Sie müssen sich vorstellen, dass Spieler wie Urban, Vantuch, Špaèek, und ich kann auch noch andere nennen, in den Play-offs noch nie auf den Positionen gespielt haben, wo sie jetzt tätig waren. Dies gilt auch für die Hauptrunde. Sie spielten auf den Positionen in der ersten oder zweiten Reihe, wo sie Powerplays, Unterzahl spielten und mit dem enormen Druck umgehen mussten. Sie mussten gewinnen und gewinnen. Dass sind alles Erfahrungen, die man nur durch Praxis realisieren kann. Trotzdem hatte ich ein gutes Gefühl.

In der Saison habe Sie einige junge Spieler (Bulíø, Bortòák, …) eingesetzt. Können Sie deren Leistung bewerten?
Sicherlich zeigten sie ein vielversprechendes Potential für die Zukunft. Nehmen wir z.B. Michal Bulíø, der in seinen ersten Play-offs alles probiert hat. Erstes Spiel, drei Tore und überall Euphorie. Zweites Spiel, die Aufmerksamkeit der Gegner stieg, ein hartes Foul, Gehirnerschütterung, und so weiter. So etwas kann man nur in der Praxis sammeln. Da bin ich auch wieder zurück bei der Praxis, die der Schlüssel zum Erfolg ist. Es ist super, dass solche Spieler ihre Chance bekommen haben. Pardubice hatte auch junge Spieler, wie beispielsweise Buchtele, Rákos oder Starý etc., die aber bereits Erfahrungen hatten.

 
 
Die jungen Spieler haben ein vielversprechendes Potential für die Zukunft, sagte Jiøí Kalous.
 
 
Sprechen wir nun über Petr Nedvìd. Was war der Grund, dass er in der Hinrunde so dominierte und in den Play-offs nicht?
Petr hatte eine tolle Saison in diesem Jahr. In den Play-offs haben sich die Gegner nur auf ihn konzentriert. Für jeden Spieler ist es sehr schwierig, wenn er das ganze Spiel einen Schatten hat. Es ist sehr unangenehm, wenn der Gegner ihn immer hart angeht und foult. Gegen Èeské Budìjovice hat er das aber sehr gut gemeistert und die Serie praktisch entschieden. Gegen Pardubice war es fast unglaublich, wie sie Manndeckung gegen ihn spielten. Versuchen Sie einmal Tore und Pässe zu machen, wenn immer jemand hinter ihrem Rücken lauert. Dass war für ihn sehr kompliziert.

Können die Liberecer Fans auch in der nächsten Saison mit Petr Nedvìd rechnen und wie sehen Sie seine Chancen für die WM?
Dies ist eher eine Frage für Petr aber ich denke, dass er sich für das aktuelle Angebot aus dem Ausland entscheidet. Wenn er in der Extraliga bleibt denke ich, wird seine Priorität sicher Liberec sein. Was die WM betrifft, spielen da mehrere Faktoren eine Rolle, welche der Nationaltrainer wissen muss. Es ist gut, dass Petr Lust hat für Tschechien zu spielen. Ich drücke ihm die Daumen.

Wo sahen Sie die Schwächen und Stärken Ihres Teams?
Die Stärke war in der Arbeitsauffassung und Entschlossenheit, die Schwäche in der Erfahrung.

Ist der vierte Platz ein Erfolg oder nicht?
Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir im Halbfinale stehen werden, wäre das für mich ein Erfolg gewesen. Jetzt bin ich natürlich sehr enttäuscht, da wir so nahe am Finale waren. Eishockey spielen wir doch, damit wir gewinnen.

Die letzte Frage. Wie wird das Programm von der Mannschaft jetzt aussehen?
Jetzt haben wir ein paar Tage frei. In der nächsten Woche wird es ein Meeting geben, bei dem wir mitteilen, wie die Zukunft aussieht.

Vielen Dank für das Interview.

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