16.02.2023 • Erik Wenger
Zu Gast auf unbeliebter Eisfläche - Liberec reist nach Olomouc
Mit dem Rückenwind von sieben Punkten in drei Partien und dem Sieg gegen den Meister aus Tøinec geht es für Liberec nun nach Olomouc. Ob sich die Tiger an der Morava wieder gewohnt schwer tun, zeigt sich am morgigen Freitag ab 18:00 Uhr.
Vor Beginn des letzten Drittels in der gestrigen Partie gegen Tøinec sah es gar nicht nach zwei Punkten für Liberec aus. Der Meister drehte im zweiten Durchgang den Spielstand zu seinen Gunsten und war das klar dominierende Team. Die Hausherren konnten von Glück reden, nur mit einem Tor Rückstand in die zweite Pause gegangen zu sein. "Es war nicht einfach, nach einer langen Pause ging es für uns wieder in den Spielmodus, während der Gegner bereits eine Partie absolviert hatte. Vor allem das zweite Drittel war nicht ideal von uns", sagte Liberec-Verteidiger Uvis Jānis Balinskis nach dem Match. Doch im letzten Durchgang konnten die Stahlwerker ihr hohes Tempo nicht fortsetzen. Die Weißen Tiger waren wieder etwas präsenter und erzielten mit einem glücklichen Schuss das 2:2. In einer nervenaufreibenden Verlängerung war es schließlich Michal Birner vorbehalten, die nicht zu erwartenden zwei Punkte für die Jeschkenstädter zu sichern. "Wir wollen zu den Top 4 klettern, also brauchen wir jeden Punkt. Wir sind noch im Spiel und ich glaube daran, dass wir die direkte Play-off-Quali erreichen werden", fügte Balinskis hinzu. Dass der 26-jährige Lette punktbester Verteidiger der Liga ist (11+20), ist auch in seiner Heimat kein Geheimnis. So bekam er gestern Besuch von Reportern des lettischen TV-Senders ReTV, die ein Interview mit dem Abwehrspieler führten. "Uvis Balinskis ist, neben Roberts Bukarts, der größte lettische Star in der Extraliga und für viele Experten der beste lettische Spieler des letzten Jahres. Deshalb sind wir hier. Wir wollen unseren Fans nicht nur zeigen, wie die Letten hier spielen, sondern auch, wie sie hier leben", begründete Redakteur Lotars Zarins den Besuch aus dem Baltikum. Das Liberec das gestrige Spiel noch drehen konnte, war angesichts des Sieges des unmittelbaren Kontrahenten Mountfield HK immens wichtig. So konnte der Abstand von vier Punkten auf Rang vier zumindest gehalten werden. Morgen nun geht es für die Nordböhmen zum HC Olomouc, der bei fünf Zählern Rückstand einen Platz hinter den Tigern lauert. Im Saisonverlauf der Mähren gab es nach starkem Beginn Mitte November einen Punkt, seit dem sich mehr und mehr Niederlagen ansammelten. Dadurch ging es schrittweise bergab (Vorletzter der vergangenen 20 Partien), sodass mittlerweile nur noch das Heimrecht in den Pre-Play-offs das Ziel ist. Da könnte man meinen, dass den Hähnen ihr kommender Gegner gerade recht kommt, denn an der Morava tut sich Liberec traditionell schwer. Seit dem Aufstieg in die Extraliga hat Olomouc 12 von 17 Heimpartien gegen die Jeschkenstädter gewonnen. "Wir werden uns auf sie vorbereiten und wollen Punkte holen", schickte Olmütz-Angreifer Karel Plášek voraus. Nach dem 1:6 Anfang des Jahres unter dem Jeschken haben er und seine Kollegen auch noch eine Rechnung gegen Liberec zu begleichen. Ein Problem der Mannschaft von Jan Tomajko ist aber das Unterzahlspiel. Das Penalty-Killing von 74,45 % ist das schwächste der Liga. Passend dazu hat Olomouc mit 566 Minuten die meisten Strafminuten unter den Extraligisten kassiert.